Mit oder ohne?

Immer wieder liest man in Kommentaren und Anfragen auf eine vorgegebene Zeichenzahl für ein Manuskript die Frage, ob diese Zeichenzahl mit oder ohne Leerzeichen gilt. Dabei erübrigt sich diese Frage schon dann, wenn man die Worte, deretwegen man nachfragt, einmal genau unter die Lupe nimmt. Ein »Leerzeichen« ist auch ein »Zeichen« und muss selbstverständlich bei Auszählung eines Textes mitgezählt werden. Leerzeichen gehören mit zum Textumfang. Oder können Sie einen Text ohne Leerzeichen ohne Schwierigkeiten lesen?

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Na sehen Sie. Irgendwie geht es schon, aber man ermüdet schnell und verliert noch schneller die Lust am Lesen. Das Leerzeichen – oder gehen wir es einmal philosophisch an: Das »Nichts« in einem Text zwischen Wörtern und Zeichen – hat eine immens wichtige Funktion. Es macht den Text für uns besser lesbar.

Die Frage kommt jedoch nicht ganz von ungefähr, denn die Wort- und Zeichenzählfunktionen der diversen Textprogramme bieten meist beide Informationen an: Zeichenzahl mit und ohne Leerzeichen. Keine Ahnung, was sich die Softwareentwickler dabei gedacht haben. Die Zahl der Zeichen ohne Leerzeichen benötigt im Prinzip niemand. Vielleicht war der Erste, dem dies einfiel, ein ganz sparsamer Mensch, der immer wissen wollte, wieviel Toner oder Tinte sein Drucker beim Ausdruck eines Textes verbraucht.

Nun, wo Sie Klarheit darüber haben und künftig nicht mehr fragen müssen, wie die Zeichenzahl gemeint ist, wird Sie vermutlich ein wohliger Schauer durchrieseln, wenn Sie beim Tippen die Leertaste drücken. Tun Sie dies mit der nötigen Andacht und dem Bewusstsein, dass sie das vermutlich wichtigste Zeichen des Textes überhaupt erzeugen.

Aber Achtung!

Vermeiden Sie doppelte Leerzeichen, also zwei Leerzeichen nacheinander. Und formatieren Sie keinen Text über die Leerzeichentaste, also beispielsweise Einrückungen, Aufzählungen und so weiter. Dafür ist das Leerzeichen einfach zu schade und es gibt andere Lösungen (Formatvorlagen, Tab-Taste), die besser funktionieren. Manuskripte mit solchen Makeln werden in Redaktionen und Lektoratszimmern nicht gern gesehen.

Leerzeichenkorrektes Tippen wünscht Ihnen Ihr

Horst-Dieter Radke

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