Krimihelden: Alex Delaware ist ein Mann, den ich von der Bettkante schubsen würde

… um danach mit ihm auf dem Boden weiterzumachen.

Kennen Sie das, dass man sich in eine Romanfigur verliebt? Mir geht das so mit dem smarten Alex Delaware. Er ist Kinderpsychologe in Los Angeles, hatte natürlich eine schwere Kindheit, trinkt gern Whisky, bevorzugt Chivas Regal und fährt ein dickes Auto, dessen Marke mir gerade nicht einfällt.

Er ist das Geschöpf von Jonathan Kellerman und auf gewisser Weise sein Alter Ego. Kellerman, geboren 1949, studierte Psychologie und arbeitete als Kinderpsychologe. Er ist inzwischen einer der renommiertesten psychologischen Berater im Kammergericht von Los Angeles.

Und so etwas Ähnliches macht seine Romanfigur Alex Delaware auch – nur ist Alex mit dem schwulen Milo Sturgis befreundet, der beim LAPD ( dem Los Angeles Police Department) arbeitet. Sturgis bittet Delaware immer wieder um Hilfe, und Delaware lehnt nicht ab, obwohl seine Freundin Robin dies nicht gut findet, denn natürlich bringen die beiden Männer sich immer wieder in Gefahr, und auch Robin ist schon ins Visier einiger Täter geraten; verheerende Folge: das Haus der beiden wurde abgefackelt – und einiges mehr.

Inzwischen gibt es 28 Bücher über die beiden ungleichen Freunde, und ich besitze fast alle.

Nicht jedes Buch ist auf gleich hohem Qualitätslevel – aber man liest so eine Reihe ja nicht, weil man einen spannenden Fall lesen will, man liest sie, um zu erfahren, wie es mit Alex, Robin, Milo und vor allem mit Blanche – der französischen Bulldogge von Alex – weitergeht.

Es wird VIEL gegessen in den Romanen, viel fettiges Essen, viel indisches Essen. Ich habe nach dem Lesen immer Hunger.

Und ich liebe die Dialoge zwischen Delaware und Sturgis.

Verheiratet ist Kellerman mit Faye – und auch sie schreibt Kriminalromane. Von einem ihrer Romane bin ich auf seine gestoßen. Allerdings habe ich damals keinen Krimi von ihr gelesen, sondern „The quality of mercy“ – auf Deutsch als „Becca“ erschienen. Ein großartiger Roman um William Shakespeare.

Faye und Jonathan haben vier Kinder … vielleicht verbindet mich das auch mit den beiden.

Jedenfalls kam gestern mit der Post der aktuelle Roman um Alex und Milo. Und den werde ich jetzt lesen.

Falls Sie neugierig geworden sind – man kann jederzeit und überall in die Reihe einsteigen, aber es lohnt sich, die früheren Werke zu lesen. Lassen Sie sich nicht irritieren – es gab einen Wechsel der Übersetzer, in einigen Büchern heißt Robin Ruth – aber es ist die gleiche Person.

Ihre Ulrike Renk

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