Never kill that Cat!!!!

Im Gegensatz zu Joan kenne ich viele AutorInnen mit Katzen. Auch einige mit Hunden und eine meiner Kolleginnen hat auch Meerschweinchen.  Wie das mit Kakteen aussieht, weiß ich nicht so genau.

Ich persönlich habe immer Katzen gehabt, schon als Kind. Katzenlose Zeiten gab es bei uns so gut wie nie. Ob mich das kreativer macht? Manchmal, denn unsere Donna hat die Angewohnheit, Mäuse ins Haus zu schleppen und sie dann freizulassen. Sobald sie im Haus sind, interessieren sie sie nicht mehr – also muss ich zur Jägerin werden. Ich hatte schon Mäusenester unter den Küchenschränken (die Maus hat tatsächlich die Spülmaschinen Tabs gefressen und ist nicht eingegangen – und ich wundere mich, warum das Geschirr nicht immer sauber wird), Mäusenester in der Vorratskammer – die Mistviecher haben meinen Vorrat an H-Sahne angeknabbert und zwar wirklich alle 28 Packungen), und einmal im Wäscheschrank. Das war am Schlimmsten, weil sie die Leinenbettwäsche meiner geliebten Omi völlig zerlegt haben.

Unsere Katze verrichtet ihren Dienst nur draußen, dort aber auch gründlich. Jeden Morgen haben wir zumindest eine (Mäuse) Leiche vor der Tür liegen. Vielleicht schreibe ich deshalb so gerne Krimis?

Ich habe aber auch einen Hund, den ich innig liebe. Mit einem Hund muss man rausgehen und zwar bei Wind und Wetter. Das macht mir nichts, am liebsten gehe ich mit ihm, wenn es irgendwo in einem Text hängt. Beim Laufen durch die schöne Landschaft am Niederrhein lösen sich alle Knoten im Kopf und die Handlung geht weiter. Bei den Spaziergängen mit Balu fallen mir die besten Dialoge ein, die schönsten Konflikte und die genialsten Liebeszenen.

Seit ich Balu habe, baue ich auch oft einen Hund in die Bücher ein. Ein Hund oder eine Katze als Begleiter – das mögen Leser, das macht die Gestalten so viel lebendiger. Damit kann man auch herrlich spielen. Der Serienmörder wird doch gleich viel sympathischer, wenn er Lassie liebt und bei der Melodie von Flipper Tränen weint. Oder wenn er seinen Kois Namen gibt und sie täglich füttert. Er darf ihnen natürlich nichts tun, den Kois. Das geht nicht. Überhaupt muss man ganz sorgsam auf seine fiktiven Tiere aufpassen.

Eine Kollegin von mir hat einmal einen blutrünstigen Krimi geschrieben. Etliche Menschen hauchten auf brutale Art ihr Leben aus. Und ein Hamster starb. Aus Versehen eigentlich – der ermittelnde Polizist ist auf ihn getreten. Kein schönes Ende für einen Hamster, aber musste wenigstens nicht so leiden wie die menschlichen Opfer.

Das Buch hat ganz viel Feedback bekommen, unzählige Leserbriefe trudelten ein – aus allen klang die höchste Empörung. WIE konnte sie nur den ARMEN Hamster so sterben lassen? Es drohten sogar Anzeigen beim Tierschutz und Racheakte für die brutale, herzlose Autorin. Über die anderen Opfer wurde kein Wort verloren, schließlich erwartet man ja Leichen in Krimis. Menschliche Leichen.

Wenn Sie also Ihr nächstes Buch planen, bauen sie ruhig ein Tier ein. Tiere sind beliebt, auch auf Covern. Aber passen Sie bloß auf, dass Sie gut mit ihnen umgehen.

Ihre Ulrike Renk

P.s.: Es geht auf Weihnachten, sehen Sie doch einmal hier nach dem passenden Geschenk für Hamsterliebhaber 😉


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