4,2 Fragen an den neuen Vorstand – Anja Stiller, Vorstandsvorsitzende

In aller Kürze: Jahrgang 1966, Studium in Hannover und Salzburg (Deutsche Literaturwissenschaft und Philosophie). Zehn Jahre Arbeit als freischaffende Kulturjournalistin. Inzwischen freiberufliche Lektorin für Sachbuchverlage und PR-Agenturen sowie PR-Texterin. Veröffentlichungen unter verschiedenen Pseudonymen und unter Realnamen, Sachbücher und Belletristik.

1. Warum schreibst du – grundsätzlich und überhaupt?

Weil es so ungefähr das Einzige ist, was ich richtig kann – glaube ich zumindest.

2. Seit wann schreibst du?

Ich habe schon sehr früh begonnen zu schreiben, eigentlich sobald ich das Alphabet kannte. Aber schreiben und schreiben sind zwei verschiedene Dinge. Und auch das journalistische Schreiben kann man meiner Meinung nach noch nicht so richtig zu dem rechnen, was ich hier mit „schreiben“ meine. Das waren natürlich keine Kinderversuche mehr, aber journalistisches und fiktionales Schreiben sind doch sehr unterschiedliche Dinge. Das eine zu können, heißt noch nicht, dass man das andere auch hinbekommt. Ich habe lange gebraucht, bis ich mich an Romane oder Sachbücher gewagt habe.

3. Warum bist du 42erAutorin geworden?

Ich bin „angeworben“ worden. Eine Bekannte, die leider selber nicht mehr bei den 42ern ist, hat mich gefragt, ob ich nicht dazu kommen möchte. Und dann war da der Aufnahmeausschuss. Acht Mitglieder! Und mindestens fünf von denen mussten der Meinung sein, dass ich das mit dem Schreiben kann. Wenn ich diese Hürde nehme, dachte ich damals, dann mache ich weiter, dann gehe ich das mit den Büchern wirklich an.

4. Was reizt dich an der Vorstandstätigkeit und was hast du dir dafür vorgenommen?

Muss man sich immer etwas vornehmen? Den Verein und das Forum gibt es schon lange, wir haben viele Projekte, die über einen langen Zeitraum gewachsen sind und weiter wachsen. Wenn jeder neue Vorstand alles erst mal von Grund auf anders einrichten wollte, als es bisher war, dann käme in Summe wahrscheinlich gar nichts zustande. Außerdem noch mal fürs Protokoll: Ich bin gar nicht der Typ Chefin. Alexander Rudow, mein Co-Vorstand, wäre das schon eher, aber der wollte nicht … Und Silke Porath, die Dritte im Bund, war schon mal, die wollte nicht noch mal Erste sein.

4,2. Welche drei Adjektive zeichnen dich aus?

Bei der Selbsteinschätzung liegt man meistens falsch. Aber ich suche mal nach ein paar Euphemismen, dann kann sich jeder überlegen, was tatsächlich gemeint ist: diplomatisch, friedliebend, abwägend.

Foto: Alexander Rudow

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