Als ich fünf wurde …

Von Ingrid Haag

„Kannst du mir irgendeinen Tipp geben, was ich zum fünften Geburtstag gemacht haben könnte?“, frage ich meine Mutter, da mir absolut nichts einfallen will. Es ist – nun ja – ziemlich lange her.

„Ach, du meine Güte“, seufzt sie ins Telefon. „Ihr wart wahrscheinlich im Kindergarten.“

„Wir haben … im Kindergarten gefeiert?“ Wir, das sind meine siebzehn Monate jüngere Schwester und ich. Aber daran kann ich mich wirklich nicht erinnern.

„Nein, gefeiert haben wir natürlich bei uns. Mit Würstel und Kartoffelsalat. Kuchen. Limo. Ich hab noch das Bild vor meinen Augen, wie ihr alle um den Küchentisch sitzt. Maskiert.“

Anfang März, ziemlich oft fällt mein Geburtstag gerade noch in die Faschingszeit. Alle, das waren die Freundinnen, die meine Schwester und ich uns redlich teilten.

„Teekuchen bestimmt“, sage ich. „Oder Marmorkuchen. Keine Torte mit Kerzen. Weißt du denn noch, welche Spiele wir damals gespielt haben?“

„Du fragst mich Sachen, Kind! Ihr habt gesungen. Und … die üblichen Spiele halt. Ringlein, Schnapp den Apfel …“

„Die Reise nach Jerusalem“, fällt mir ein. Heißt das noch so? „Topfschlagen. Und am Ende gab’s immer Tränen, weil Martina B. beleidigt war.“

Bestimmt war’s auch an meinem fünften Geburtstag so. Meine Eltern vermuteten übrigens früh, dass ich in Büchern versinken und mindestens Professorin werden würde. Dass ich sogar zum besten Blogteam der Welt gehören würde, konnte damals natürlich niemand ahnen.

Alles Gute, lieber Blog! Bleib, wie du bist. Und hab ein langes, gesundes und friedliches Leben!

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