Du sagst, Recherche gehört zum Handwerkszeug? Genauso wie Orthographie und Grammatik?
Recht hast du. Wer sein Manuskript auch nur halbwegs ernst nimmt und sich und potentiellen Lesern Peinlichkeiten ersparen will, dem bleibt dieser Schritt nicht erspart. So weit, so klar.
Aber muss ich wirklich für jeden lauwarmen Kaninchenflatus die Presseabteilung der Polizei aus dem Winterschlaf klingeln? Geht’s nicht auch ohne persönlichen Draht zum Freund und Helfer des Vertrauens?
Jein.
Viele Fragen lassen sich bereits im Vorfeld und ganz bequem vom heimischen Schreibtisch aus klären. Dem Internet sei Dank.
Ganz in diesem Sinne hatte der 42er-Spürhund (Deckname „HD“) vergangene Woche mal wieder eine besonders feine Nase und hat einige Leckerbissen für uns aufgespürt.
Die Datenbank KrimLEX http://www.krimlex.de/index.php enthält Stichworte wie Forensische Psychiatrie oder Genetischer Fingerabdruck. Beides Themen, die in Krimis mittlerweile wie selbstverständlich gehandhabt werden. Doch oft hat man den Eindruck, dass der Autor lediglich in anderen Krimis Angelesenes wieder aufwärmt. Dieses Lexikon bietet Hilfe in Form kurzer, aber fundierter Informationshappen.
Die Krimpedia http://www.kriminologie.uni-hamburg.de/wiki/index.php/Hauptseite des Instituts für Kriminologische Sozialforschung (IKS) der Universität Hamburg ist bereits etwas umfangreicher. Ja, auch hier gibt es viel Neues zu entdecken. Wussten Sie, dass man in Kalifornien Cannabis am Automaten kaufen kann?
Wer das kleine Einmaleins des Sterbens von der Pike auf erlernen möchte, kommt nicht um diese beiden wunderbaren Websites herum, die sich auf kuriose Todesarten spezialisieren. Nekropedia http://www.nekropedia.de/doku.php/todesarten und http://www.unmoralische.de/mum.htm.
Zu guter Letzt sei noch der Blog criminologia http://criminologia.de/ erwähnt. Er befasst sich mit allem, was im weiteren Sinne mit Kriminalität zu tun hat. Ein äußerst unterhaltsamer Ideenlieferant.
Ihr Christoph Junghölter (unterstützt durch Spürhund HD)
interessant auch dies: http://www.dailymail.co.uk/home/event/article-2325608/Ian-Rankin-An-astonishing-years-bestsellers-whodunits-Here-author-reveals-write-own.html
u. a. schreibt er:
The ‘whodunit’ aspect of the story is the least interesting part for me – and it doesn’t bother me if people work it out on Page One.
I’m more interested in what the crime tells us about ourselves and the society we live in.
!! deswege mag ich krimis – lesen und schreiben. kenne kein anderes genre, das besser geignet wäre, das messer in der wunde unserer gesellschaft noch mal rumzudrehen 😉
Gern geschehen! Ja, unser Spürhund ist wirklich ein ganz prima Informationsbeschaffer. Das ist noch echte Handarbeit – kein Prism oder so.;)
*schmeißmichwech
lg
alex
herzlichen dank für die tollen infos, christoph! und für den spürhund *einengroßenknochenmitschick