Kultur und Literatur der Weimarer Republik stehen heute beim Leser in hohem Kurs, die historischen Krimis von Volker Kutscher und unserer Blog-Kollegin Joan Weng und natürlich die auf Kutschers Büchern beruhende Babylon Berlin-Serie zeigen dies deutlich. Daher möchte ich jetzt einen Schriftsteller in Erinnerung rufen, dessen literarisches Werk, obwohl in der Nachkriegszeit geschrieben, aufs engste […]
Kategorie: Buchempfehlungen
Bücher für die Ausgangsperre: Giovanni Boccaccio – Das Decameron
Am Anfang stellen die sieben jungen Frauen fest, „dass eine jede von uns sich vor sich selbst fürchtet“. Draußen im Florenz des Jahres 1348 wütet die Pest, auf den Straßen stapeln sich die Toten, die Damen haben längst ihre Familien verloren, sind verwaist und total verwahrlost – und da fürchten sie sich vor sich selbst?
Kristin liest: Tarjei Vesaas ‒ Das Eis-Schloss
Vor einiger Zeit habe ich mich verstärkt mit norwegischer Literatur beschäftigt, dem Schwerpunktthema der vergangenen Frankfurter Buchmesse. Dabei kam mir ein kleiner Roman in die Hände, den der 1970 verstorbene Schriftsteller Tarjei Vesaas 1963 schrieb und der nun in einer Neuübersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel vorliegt. In der Geschichte ist es Herbst, ein bitterkalter Spätherbst. Der […]
Ingrid liest: Darragh McKeon – Alles Stehende verdampft
Ich weiß, wo ich am Tag der Katastrophe von Tschernobyl war, habe ein Bild vor Augen, glaube sogar zu wissen, welches Kleid ich anhatte. Aber die Erinnerung täuscht mich. Es war kein Sommertag, sondern der 26. April 1986. Ich lebte in Regensburg im östlichen Bayern, und das Kleid trug ich vielleicht an einem der Tage, […]
Joan liest gerade: Madame Nielsen – Das Monster
Mein zweites Söhnchen wird heute eins, und seit zwei Wochen kann es wieder etwas Neues: Es schläft durch. Von abends sieben bis morgens halb sieben – einfach nur herrlich, sag ich Ihnen. Aber das Herrlichste ist, dass ich noch nicht wieder durchschlafe. Nacht für Nacht wache ich Schlag 00:43 Uhr auf und wundere mich, warum […]
Kristin liest: Marieke Lucas Rijneveld – Was man sät
Niederlande, heute. Der älteste Sohn der Familie bricht beim Schlittschuhlaufen ein und ertrinkt. Und von da an ist in dieser strenggläubigen, fleißigen und wohlanständigen Bauernfamilie alles viel schlimmer, als es sowieso schon war. Schlagartig wird alles zum Tabu: zu lachen oder mit Genuss zu essen. Über den toten Bruder zu sprechen oder Gottes Ratschluss, ihn […]
Dorrit liest Fluchtgeschichten
Anna Kuschnara – Kinshasa DreamsChristian Torkler – Der Platz an der Sonne Es bietet sich an, diese beiden Bücher zusammen vorzustellen, denn sie haben das gleiche Thema: Die Flucht des Protagonisten in eine bessere Welt. In Anna Kuschnaras Kinshasa Dreams ist es Jengo, der sich aus Kinshasa nach Europa aufmacht. In seiner Familie gilt er […]
Kristin liest: Ulrich Woelk – Der Sommer meiner Mutter
Viel kann man über den Inhalt des Buches nicht erzählen, ohne zu spoilern. Und während ich es so hin und her blättere, um mir Namen, Handlung und Aufbau noch einmal ins Gedächtnis zu rufen ‒ es ist schon eine Weile her, dass ich es gelesen habe ‒, fällt mein Blick auf den ersten Satz: „Im […]
Krimiklassiker: Thomas Andresen – Der Schrei
Cilli Beilken ist hübsch, blond, braunäugig und gerade erst Zwanzig geworden. Kein Wunder, dass sich Männer um sie scharen. Allerdings – man kommt leicht ums Leben, wenn man zu dicht an Cilli herankommt. Einer fällt bei einem Ausflug eine Steilwand herunter, einer verunglückt bei den Proben zu einem Autorennen auf der nassen und glitschigen Fahrbahn, […]
Cordula liest zu Weihnachten: Titus Müller – Stille Nacht
Ja, ich lese gerne Liebesromane, und ja, ich mag es gern romantisch und harmonisch, zu Weihnachten auch gerne mal mit dem typisch süßen Zuckerguss. In der Hoffnung auf ein wenig davon habe ich mir das Buch Stille Nacht von Titus Müller gekauft, den ich als guten Erzähler historischer Stoffe kenne. Nun also die Geschichte des […]