Reise zu Karl Island

Vor kurzem fand ich mein Zeugnis der ersten Schulklasse. Mit inzwischen ganz blass gewordener Tinte hatte eine in meiner Erinnerung inzwischen gleichfalls ganz blass gewordene Lehrerin geschrieben: „Die Schülerin ist aufgeweckt und liebenswürdig, träumt aber leider noch schrecklich viel. Vermutlich wird sich letzteres mit dem Älterwerden ganz von selbst geben.“

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Zweieinhalb große Lieben

Joans Liebesgeschichte In meinen Ersten war ich rasend verliebt! Er hieß Thomas, mit englischer Betonung, denn er war ein Ire. Und was für einer: breite Brust, feuerrotes Haar – und die Augen erst! Veilchenblau – ach, wie unschuldsvoll sie blicken konnten und wie reumütig. Er hatte auch viel zu bereuen, seine Rumtreiberei und seine Temperamentsausbrüche. […]

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Sehr traurig! Nix Deutsch!

Seit Mitte Februar haben wir einen neuen DHL-Boten, er ist überaus freundlich und schleppt beispielweise klaglos Pakete mit Echtholztreppengittern durch den Regen. Er lächelt oft und nickt grüßend, wann immer er an mir vorbeifährt. Nur wenn ich ihn anspreche, weil ich zum Beispiel ein Paket vermisse, dann schüttelt er bedauernd den Kopf, schaut mich aus […]

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Schreiben mit zwei kleinen Kindern

Bei Lesungen werde ich immer wieder gefragt, wie ich das alles nur schaffe, zwei Kinder unter fünf, davon eins noch nicht im Kindergarten, dazu der Haushalt und dann jedes Jahr ein Buch. Ich antworte dann in der Regel … Warten Sie einen Moment, ich bin gleich wieder … Karl, nein, lass deinem Bruder das Krokodil! […]

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Joan wäre gern Helene Hanff

Die Liste der Autorinnen und Autoren, die ich sehr gern nicht bin, ist ziemlich lang: Beispielsweise Irmgard Keun möchte ich nicht sein, weil ich finde, dass ihre große Liebe Joseph Roth immer so schmuddelig aussieht, und meine Fantasie reicht leider aus, mir seinen Geruch vorzustellen. Zelda Fitzgerald finde ich sprachlich brillant, aber weder möchte ich […]

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