Der letzte macht das Licht aus – Messetag 4

Der letzte macht das Licht aus. Das war in diesem Fall ich.

Morgens um neun packten Amos und Horst-Dieter die Kaffeemaschine und sonstige Utensilien vom Stand ins Auto und verließen die Messe in Richtung Heimat. Ich blieb ganz allein – ohne Kollegen und ohne Kaffeemaschine.

Und irgendwie auch ohne Besucher – zwei, drei Mal blieben am Vormittag Besucher stehen, flüchteten aber schnell, wenn ich mit einem Lächeln von meinem Stuhl aufstand und einen Schritt auf sie zumachte. Ich glaube, ich muss das mit dem Lächeln noch üben. Immerhin stopfte der eine oder andere Besucher noch eine unserer Broschüren zu den ungefähr fünf Kilo Papier, die er vorher schon eingesammelt hatte – ich muss an Japaner denken, die ihre Europareisen ja eigentlich auch erst zu Hause machen, weil sie während der Reise viel zu beschäftigt damit sind, Fotos zu machen.

So hatte ich an diesem Vormittag Zeit, die Messe noch einmal Revue passieren zu lassen, ein, zwei Notizen zu machen, denn die Gespräche mit den Kollegen inspirierten und motivierten mich auch in diesem Jahr sehr und ich begann, mich auf zu Hause und mein Arbeitszimmer zu freuen.

Zwischendurch besuchte ich noch einmal Ingrid vom Selfpublisher, holte mir bei den beiden netten Damen schräg gegenüber noch einen großen Milchkaffee (ich hatte ja keine Kaffeemaschine mehr) und plauderte mit einer Kollegin, die vorbeikam, bevor sie sich noch ein paar Stunden in das Messegewühl stürzte.

Gegen 13 Uhr begann ich den Müll in den großen gelben Sack zu werfen, steckte die Bücher „Gans die Sieger“ in meine Tasche, nahm aus sentimentalen Gründen eines der Plakate für die Lesung am Freitag ab (schließlich steht – natürlich nur aus alphabetischen Gründen – mein Name dort sogar zuoberst) und packte es in meine Tasche. Gefaltete Erinnerung.

Schließlich blieben nur noch die Broschüren liegen und vier Plakate hängen, die von den Veranstaltungen der 42er auf der Messe zeugen.

Und dann, um 13:42 Uhr, machte ich das Licht aus.
Ihre Dorrit Bartel

 

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