Die Landesgartenschau, mein Kaktus Friedrich-Leopold und die neue Sonntagsserie

„Pünktliche Paare sind mir eh suspekt. Die ficken zu wenig.“

Das hat neulich eine Freundin von mir gesagt und seitdem fühle ich mich komisch angeguckt, wenn mein Mann und ich mal wieder zu spät irgendwo aufkreuzen – was bedauerlicherer Weise sehr oft vorkommt. Wir sind recht erfinderisch, wenn es darum geht, unsere Unpünktlichkeit zu erklären. Wir hatten schon alles, von „Stau am Pragsattel!“ bis „Nachdem wir die Invasion der Mondnazis gerade noch verhindern konnten, waren unsere Kleider voll mit schleimigem Mutantenblut und deshalb mussten wir nochmal kurz heim, uns umziehen…“ .

Die profane Wahrheit allerdings ist: Wir haben viele Pflanzen. Und die wollen gegossen werden! Leider fällt uns das meistens erst ein, wenn wir eigentlich schon im Auto sitzen sollten.

Was kann man da tun?

Soll man die liebevoll aus dem Samen gezogenen Tomatenbabys wirklich verdursten lassen, nur um im Kino Werbung zu sehen? Die jahrelang gehätschelte Venusfliegenfalle? Die ist ein Teil der Familie! Und erst mein geliebter Kaktus Friedrich-Leopold, der war auch noch ein Geschenk, verbunden mit strengem Blick und der Aufforderung, gut darauf zu achten! Soll dieser süße kleine Stachelkopf wirklich sterben, nur damit das Essen nicht kalt wird? Könnten Sie das verantworten?

Ich bin sicher, für jeden echten 42er Autoren wäre die Antwort ein gellendes: NEIN!!!!! (Und weil’s so schön ist, noch ein paar!!!!)

Wir 42er Autoren mögen Grünzeug nämlich sehr, weshalb wir nicht nur am 23.08. um 16 Uhr auf der Landesgartenschau lesen, sondern auch in der neuen Sonntagsserie darüber philosophieren werden, was Pflanzen für Autoren bedeuten.

Und wer jetzt meint, für mich würden zu gießende Pflanzen in Wahrheit nur eine weitere Ausrede bedeuten, der schwindelt. Aber so was von!

Ihre Joan Weng

 

 

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