„Geschichten erzählen, die den Leser auf die eine oder andere Art berühren“

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Foto: Jörg Lingrön

Ein Interview mit Ulrike Renk

Es fragt: Joan Weng

Ulrike Renk zu interviewen war für mich schon ein wenig seltsam, denn wenn wir beide am PC arbeiten, was bei Autoren doch eher häufig der Fall ist, dann wandern pro Tag im Durchschnitt 20 Mails zwischen uns hin und her. Meist sind sie sehr knapp, zwei, drei Sätze nur, ein paar Scherzworte zu irgendetwas, das uns aktuell beschäftigt, manchmal arbeiten wir allerdings auch konzentriert an unseren jeweiligen literarischen Problemstellungen.

Aber wenn Ulrike Renk nicht gerade mit mir rumblödelt, in ihrer urgemütlichen Küche Autoren bewirtet oder mit ihrem Hund geht, schreibt sie historische Romane, Krimis, Chicklit und natürlich fleißig für den Blog.

Sie ist seit 2009 Mitglied der 42er Autoren, deren Große Vorsitzende sie aktuell auch ist.

Ulli, du bist, wie du ja weißt, meine Lieblingstestleserin. Du machst das ganz hervorragend. Woher kannst du das?

Ich habe Medienwissenschaften, Literatur und so studiert und hatte einige Creative Writing Kurse in Amerika belegt. Wahrscheinlich habe ich auch einfach ein gutes Gefühl dafür, was geht, wie es geht und warum es geht. Das klingt so ein bisschen dahin gerotzt: Ich kann das halt – aber so ist das nicht gemeint. Ich habe mich lange Zeit sehr intensiv mit Sprachen und Texten auseinander gesetzt. Es macht mir Spaß. Und mit dir ist da noch einmal ein Sahnehäubchen, einfach weil wir beide auf einer Wellenlänge sind. Das ist nicht mit jedem Autor so. Bei dir kann ich sagen (btw. schreiben): Joan, das ist große Kacke, das nimmt dir der Leser nicht ab, das funktioniert so nicht, versuche es mal soundso. Ich weiß, du bist dann nicht beleidigt oder siehst dich in deiner schreiberischen Kompetenz angegriffen. Du weißt, es sind Versuche, den Text NOCH besser zu machen. Und deshalb macht es Spaß, mit dir zu arbeiten. Ich habe da noch zwei, drei Autoren, mit denen ich so arbeiten kann. Aber es gibt eben auch andere.

Ich staune immer wieder über dein hohes Schreibtempo – 1000 bis 3000 Worte am Tag sind bei dir Usus. War das von Anfang an so, oder kam das mit der Übung?

Es ist ja nicht wirklich ein Tempo – an manchen Tagen schreibe ich 3000 Wörter (es sind übrigens Wörter und nicht Worte 😉) in einer Stunde oder zwei. An anderen quäle ich mich über Stunden, bis ich mein Mindestmaß an 1000 Wörter geschrieben habe. Meist lösche ich von diesen gequälten Wörtern am nächsten Tag wieder 500.

Schreiben ist mein Brotjob. Damit verdiene ich mein Geld. Irgendwie. Mal besser, mal schlechter. Ein Job ist ein Job, ist ein Job. Als ich angefangen habe zu schreiben, war das natürlich noch nicht so. Aber ich habe ganz schnell gesehen, dass es Sinn macht, Routine und Pensum einzuführen. Ich habe ein wenig herumprobiert und herausgefunden, dass mein Minimum bei 1000 Wörtern liegt. Und daran halte ich mich seitdem. 1000 Wörter am Tag – meistens mehr. Selten weniger. Und das heißt aber auch: JEDEN Tag. Oder fast jeden Tag. Samstags, sonntags – alle Tage. Immer.

Inzwischen gönne ich mir tatsächlich manchmal Auszeiten. Da nehme ich mir bewusst frei. Manchmal auch, wenn es das Abgabedatum eigentlich nicht hergibt (ich hoffe, der Agent und der Verlag lesen nicht mit).

Routine beim Schreiben finde ich wichtig. Die ersten Sätze dauern hin und wieder, aber wenn ich weiß – ich musst noch 997 – dann schreibe ich einfach weiter. Und manchmal kommt dann der Punkt, da muss ich mich zwingen aufzuhören, da bin ich so sehr in der Geschichte drin, meine Gedanken rennen, aber die Finger kommen nicht mehr mit – dann wird es Zeit, Feierabend zu machen.

Wie kaum ein anderer Autor, den ich kenne, kannst du zwischen den Themen switchen. Nur als Beispiel, vor ein paar Wochen, da hast du nachmittags eine Kindergeschichte geschrieben, zwischendurch mein aktuelles Projekt – einen Chicklit – testgelesen und dann abends noch an deinem historischen Roman gearbeitet. Ist das nicht manchmal schwierig, da den Überblick zu behalten?

Eigentlich nicht. Ich habe da auch noch nie drüber nachgedacht, bist du es erwähnt hast. Es sind ja ganz verschiedene Aufgaben.

Ich nehme da mal wieder ein Beispiel aus der Küche – meinem zweiten Lebensbereich. Da machst du eine Süßspeise, die muss genau abgeschmeckt werden, die muss rechtzeitig, aber nicht zu früh oder zu spät, kalt gestellt oder warm gemacht werden. Und eine Nachspeise muss IMMER nett angerichtet werden, die darf man nicht auf den Teller klatschen, denn mit dem Eindruck geht der Gast nach Hause.

Eine Hauptspeise oder ein Schmorgericht bedarf ganz anderer Dinge – Zeit und eine andere Zuneigung als ein Dessert .

Die Suppe kann man köcheln lassen – da gibt man hier und da noch etwas dazu. Texte, die ich lektoriere oder testlese, das ist die Suppe.

Der Hauptgang ist mein HR – an dem arbeite ich monate-, manchmal inklusive Recherche, jahrelang.

Ich kann nicht einen Satz an dem Projekt schreiben, den nächsten an einem anderen und zwischendurch zwei Sätze testlesen – jedes braucht seine Zeit. Aber über den Tag verteilt, kann ich schon das eine nach dem anderen machen.

Du bist sowieso ein Multitasking-Talent. Neben deinen durchschnittlich 3 Büchern im Jahr hast du ja auch noch eine Familie, einen Haushalt, mehrere Katzen und einen ganz reizenden Hund. Wie beeinflusst das dein Schreiben?

Im Moment haben wir nur noch eine Katze, die ist aber so eigen, die reicht mir. 🙂 Ich glaube gar nicht, dass ich so anders multitaskingfähig bin als andere Frauen. Die meisten Frauen mit Kindern haben ja auch einen Job, jedenfalls wenn die Kinder größer werden. Schreiben ist ein Job. Was meinen Job von dem einer Kassiererin oder Bankkauffrau, einer Ärztin oder Praxismanagerin unterscheidet, ist der Arbeitsplatz: Ich arbeite zuhause. Homeoffice for ever.

Also habe ich immer alles – Hund, Katze, Maus, Kinder, Haushalt – vor der Nase und DAS ist echt schwierig. Vor allem, weil die Familie nur zähneknirschend anerkennt, dass ich ja am Computer arbeite. Ich bin da, greifbar, ansprechbar, immer vorhanden. Ich KANN aufstehen, nach den Lieblingssocken suchen, die jammernde Katze füttern, den Hund streicheln, jemanden hierhin fahren, einen anderen dort abholen. Ich bin ja DA.

Mein Schreiben beeinflusst das nur dahingehend, dass ich entweder permanent unterbrochen werde oder mir Freiräume erkämpfen muss.

Gerade (wir führen das Interview per Mail im Dezember, Anmerkung von U.R. 😉 ) ist das wieder so: Ein Buch muss fertig werden. Dringend. Ich habe aber noch andere Aufgaben zu erledigen – Haushalt, Einkauf. WEIHNACHTSVORBEREITUNGEN … dann haben wir ein soziales Leben mit Freunden, die wir zwar im Moment vernachlässigen, aber nicht ganz auf Halde legen wollen usw. Das bedeutet, dass ich vormittags schreibe, dann einkaufe, koche, Wäsche wasche, manchmal putze usw. und abends wieder schreibe. Mein Wunsch wäre es wirklich, einfach abends zu den Nachrichten auf die Couch zu fallen, ein wenig mit meinem Mann zu kuscheln und zu reden, den Hund zu kraulen und doof Filme zu gucken- klappt aber im Moment nicht.

Ich glaube, wenn ich es könnte, würde ich es dann aber auch gar nicht mehr wollen. Mal sehen, ob ich das irgendwann herausfinde.

Hunde und Kochen spielen auch in deinen Romanen immer eine Rolle – zuletzt in „Das Miezhaus“ sogar eine ziemlich große. Würdest du sagen, dass das einer der großen Vorzüge des berufsmäßigen Schreibens ist: Man kann immer wieder seine Lieblingsthemen einbauen?

Hmm. weiß nicht. Das Miezhaus – das war ja so: Meine Agentin sagte: die und die Geschichten werden gesucht. Weißt du da jemanden oder kannst du das? Und die Geschichte um diese jüdische Familie und das Miezhaus, das ist eigentlich die Geschichte meiner guten Freundin Edith. Sie schreibt immer diese herrlichen Anekdoten über ihre Mischpoke und ihr Traum ist es seit jeher ein Miezhaus zu eröffnen. Ich habe sie gefragt, ob ich ihre Geschichte nehmen dürfte, das durfte ich und habe das Buch geschrieben. Das hat einfach Spaß gemacht.

Aber das ist ja nicht mein Lieblingsthema. Mein Lieblingsthema ist der zwischenmenschliche Konflikt. Es geht um Liebe, aber nicht zwingend um die romantische Liebe. Es geht um familiäre Abhängigkeiten und ich glaube, in allen meinen Büchern geht es immer um das Motiv: Warum verhält sich jemand so, wie er sich verhält? Woran liegt das? Und das beschäftigt mich immer, auch im realen Leben.

Ja, es ist wunderbar, in Romanen Figuren Motive zu geben und Handlungen und das Ganze erst zu verstricken und dann aufzudröseln. Und ganz sicher steckt auch immer ein Stück von meinen Erkenntnissen darin.

Aber ich bin nicht meine Protagonisten. Meistens haben sie sogar fast nichts mit mir gemeinsam.

Du hast ja schon so ziemlich jedes Genre bearbeitet, von Chicklit über Krimi, bis zum historischen Roman. Welches ist dir das Liebste?

Das ist eine schwierige Frage.

Chicklit hat einfach Spaß gemacht. Die Bücher mit Silke Porath waren einfach nur witzig– sie zu schreiben war wie Ping-Pong spielen. Wir haben uns die Stichworte zugeschmissen und da wir keinen wirklich ausgearbeiteten Plot hatten, war es immer spannend zu sehen, was die andere daraus gemacht hat und wie es weiter geht. Das würde ich gerne irgendwann noch mal machen.

Krimi – da dachte ich erst, dass ich das im Leben nie schreiben könnte. Aber ich habe einen Freund, der ist Hauptkommissar. Den habe ich mit Fragen gelöchert und inzwischen liebe ich das Genre und plane schon einen weiteren Thriller oder Krimi – in der Sparte wird es ganz sicher noch etwas geben. Spannung aufbauen, einen Fall schildern, entwickeln, das Motiv finden und glaubhaft machen – das ist gar nicht so einfach. Es gibt jede Menge Regiokrimis, aber nicht alle sind gut.

Ich möchte aber gut schreiben und gut für mich heißt auch: Gut recherchiert. Faktisch korrekt, aber auch nachvollziehbar.

Ich habe ein Jugendbuch geschrieben bisher, das war quasi ein Ausflug in das Genre. Ich fand es toll und es hat mir riesigen Spaß gemacht. Das Buch hat leider nicht viele Käufer gefunden. Dennoch könnte ich mir ein weiteres Buch in dem Genre vorstellen.

Der historische Roman – ja, ich liebe ihn. Aber das liegt daran, dass ich bisher jede Geschichte geschenkt bekommen habe. Es sind Geschichten über Personen, die wirklich gelebt haben. Die es gab. Über ihr Leben zu schreiben, hat schon einen Zauber in sich. Ich muss genau recherchieren. Aber das reicht nicht, ich muss versuchen, mich IN die Person hineinzudenken – das ist auf jeden Fall mein Anliegen – und dann aus ihrer Sicht die Geschichte zu erzählen. Eine rein fiktive historische  Geschichte – ich glaube, das fände ich langweilig (für mich zu schreiben – liebe Kollegen – nicht generell).

Aber habe ich jetzt ein Lieblingsgenre? Nein, habe ich nicht. Wenn ich die Chance habe, egal in welchem Genre, eine Geschichte zu schreiben, die wenigstens einen Leser erreicht und berührt – das ist es, was ich will. Natürlich will ich mehr als einen Leser erreichen. Natürlich möchte ich so viele Leser wie möglich erreichen. Gelingt mir nicht immer. Aber manchmal. Das ist es, was ich will: Geschichten erzählen, die den Leser auf die eine oder andere Art berühren. Egal, welches Genre.

Und wenn du privat mal zum Lesen kommst, was wählst du dann?

Tatsächlich fast alles, was mir in die Finger kommt. LiRo für den Nachmittag im Garten. Krimi und Thriller für abends, HR auch – aber dafür brauche ich Zeit, also eher im seltenen Urlaub.

Ich lese viel quer Beet, ich lese viel von den Kollegen aus dem Verein der 42er Autoren. Ich lese auch noch Zeitung – und irgendwie ist meine Zeit begrenzt. Ich würde gerne wieder mehr lesen. Im Urlaub lese ich zwischen 10 und 20 Bücher und finde es jedes Mal wunderbar. Da mach ich auch wenig Anderes 😉

Wenn wir schon mal beim Privaten sind – wie stellst du dir einen perfekten Abend vor?

Das kommt darauf an.

Der perfekte Abend kann tatsächlich ein Abend am Computer sein, wenn ich ein richtig gutes Kapitel schreibe.

Perfekt kann auch ein Abend in meiner Küche mit Freunden sein, die ich bekoche – das liebe ich.

Genauso kann ein Abend auf der Couch, mit Mann und Hund sein, entspannt im Gespräch oder einen schönen Film schauend.

Der allerallerperfekteste Abend ist allerdings am Strand in Südfrankreich – mit Mann und Hund und einer Flasche Roche Mazet.

So jetzt noch ein paar Standardfragen. Zum Beispiel, welche Autoren haben dich beeinflusst und warum?

Ich habe schon früh viel gelesen. Nils Holgerson, alles von Astrid Lindgren und so weiter. Ich fand es immer wunderbar, in Geschichten eintauchen zu können. In meiner Zeit in Amerika habe ich übrigens die deutschen Klassiker entdeckt – Goethe, Schiller aber auch Remarque. Vielleicht ist da meine Liebe zur Sprache gewachsen.

Ich liebe die Bücher von Siegried Lenz, vor allem die „Deutschstunde“ kann ich immer mal wieder lesen. Er hat ganz großartige Bilder verwendet.

Aber auch „Herr der Ringe“ ist ein wunderbares Buch. Jedes Mal, wenn ich es lese, fällt mir etwas Anderes auf. Das ist ein bisschen wie Musik hören und neue Akkorde entdecken.

Von Rebecca Gable habe ich vor Jahren das Buch „Das Lächeln der Fortuna“ gelesen. Ab da wurde mein Wunsch, selbst so schreiben zu können, dass ich damit Leser berühre und in eine andere Welt entführe, immer größer. Und deshalb habe ich es versucht. Ich schreibe natürlich ganz anders als Rebecca, und das ist auch gut so. 😉

Du ziehst mich immer damit auf, dass du einmal einen Preis gewonnen hast, der „Der goldene Zahn“ hieß und das, wo doch ich einen Zahnarzt geheiratet habe. Erzähl mal, wie kam es?

Ach, das war ganz lustig. Ich war damals in einem Autorenforum. Da stand ich noch ziemlich am Anfang meiner Schreibkarriere. Zwei der Mitglieder hatten von dem Preis gelesen und haben sich beteiligt. Dann zwei oder drei weitere. Und einen Tag vor Ablauf der Einsendungsfrist dachte ich, komm, dann machst du halt auch mit. Ich habe eine Geschichte geschrieben und sie eingeschickt. Man hörte lange nichts mehr, also habe ich die Ausschreibung vergessen.

Nach Monaten schrieb einer im Forum: „Hey, ich habe da eine Mail zu der Ausschreibung „Der goldene Zahn“ bekommen – ich bin unter den besten 50.“

„Die habe ich auch bekommen“, schrieb ein anderer.

Schließlich bekamen wir alle in dem Forum diese Mail, ich auch.

Ich hielt das für einen Werbegag, denn nur die zwanzig Besten sollten in das Buch kommen. Es hätte über 500 Einsendungen gegeben, hieß es. Dann, so dachte ich, haben sie mal flott alle 500 angeschrieben und gesagt, dass man eine Runde weiter wäre, damit sich auch ja alle Autoren so ein Buch kaufen, selbst wenn sie nicht dabei wären.

Dann bekamen wir (fast) alle die Mail, dass wir unter den besten 20 wären und somit im Buch. Nur einer nicht, der aber die ganze Zeit behauptet hatte, er würde gewinnen, weil seine Geschichte sowieso die Beste sei.

Und schließlich kam dann die Mail, in der mir zum Gewinn des ersten Preises (immerhin 500€) gratuliert wurde. Eigentlich wollte ich die Mail löschen, weil ich sie wieder für Werbung hielt.

Und dabei habe ich furchtbare Angst vor dem Zahnarzt.

Du bist aktuell die Große Vorsitzende der 42er Autoren und seit vielen Jahren Vereinsmitglied. Ganz dreist gefragt: Warum?

Ganz einfach: Ich bin die Vorsitzende, weil ich dazu gewählt worden bin.

2009 habe ich für ein Internetportal ein Interview mit Tom Liehr über die Rico Beutlich Aktion geführt. Ich suchte damals den Austausch mit anderen Autoren und habe mich beworben, weil mir irgendwie nicht bewusst war, dass es auch ein öffentliches Forum gibt. Da hätte ich ja erst einmal reinschnuppern können …

Tja, und seitdem bin ich Vereinsmitglied. Ich mag den Verein sehr, die Aktionen, die wir machen und auch die Gemeinschaft. Bei den 42er fühle ich mich zu Hause. Deshalb habe ich mich irgendwann entschlossen, auch im Vorstand mitzuarbeiten. Und so führte eins zum anderen und jetzt bin ich bis 2016 Vorsitzende.

Was ich persönlich an dir sehr schätze, ist, dass du niemals sagst: „Das kannst du nicht!“ Ganz egal ob ich als Neumitglied den Blog leiten wollte oder wenn es ums Bücherschreiben geht. Du schubst mich immer sehr geschickt in die richtige Richtung – ist das ein Ergebnis des Lebens in einer Großfamilie, der jahrelangen Verlagserfahrung oder einfach dein Charakter?

Woher soll man denn wissen, ob man etwas kann, wenn man es nicht ausprobiert hat?

Das ist eigentlich auch das, was ich meinen Kindern immer wieder sage: Probiert es aus. Vielleicht klappt es ja. Wenn es nicht klappt, habt ihr es wenigstens versucht.

So habe ich auch gedacht, als ich angefangen habe zu schreiben: Du gibst dir jetzt 5 Jahre. Entweder hast du bis dahin ein Buch veröffentlicht (bei einem richtigen Verlag, versteht sich) oder eben nicht. Dann kannst du vielleicht nicht schreiben, aber hast es wenigstens probiert.

Es ist also sicherlich ein Stück weit mein Charakter, der aber durch das Leben in der Familie auch geprägt wurde.

Und natürlich spielt Verlagserfahrung eine Rolle, wenn man junge Kollegen berät. Ich habe mehr Erfahrung als du, ich kann besser sehen und beurteilen, ob etwas funktionieren wird oder wie es funktionieren könnte (was Texte angeht).

Verrate uns zum Schluss doch noch, was wir in 2015 von dir literarisch zu erwarten haben.

Auf jeden Fall wird im Frühherbst oder Spätsommer, also eigentlich am 21. August, das zweite Buch über die Familie Lessing erscheinen. „Die australischen Schwestern“ sind, darauf bin ich ziemlich stolz, Spitzentitel bei Aufbau.

 Und jetzt, meine Liebe, haben wir genug geinterviewed, lass uns wieder zu unseren „Weißes Nilpferd auf grüner Wiese“ Mails übergehen  😉

 

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2 Gedanken zu „„Geschichten erzählen, die den Leser auf die eine oder andere Art berühren““

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