Totgesagte leben länger
„Absence make the heart grow fonder“, so sagt man bekanntlich, aber ich habe persönlich nie daran geglaubt. Ich gehöre zu der – mitunter eher nervigen – Sorte Mensch, die ihre Lieben gerne in Rufweite hat, und auch bei meinen Freunden frage ich gerne alle paar Tage nach dem werten Befinden. Wenn erst einmal Abstand nötig ist, dann besser ein Ende mit Schrecken und einen klaren Schluss. „Absence make the heart grow fonder of your absence!“, so meine Meinung – zumindest bis zu diesem Sommer, bis zum Ende des Blogs.
Nach dem wir vom Blogteam uns ziemlich schlaff durch den Winter geschleppt hatten, war Mitte Frühling irgendwie endgültig der Moment gekommen, an dem wir keine Lust mehr hatten. Der Schwung war raus, dazu kam bei mir eine ziemlich generelle Überlastung und dann, dann war irgendwann der Moment gekommen, an dem wir beschlossen: Schluss! Aus! Ende! Liest ja eh keiner!
Und so kam Blögchens Ende, ziemlich unspektakulär, kurz vor der Vollendung des verflixten siebten Jahres. Ich war wirklich erst einmal sehr erleichtert, kein „Wir brauchen noch was für den Blog!“ und auch kein „Wir müssen noch den Sonntagsbeitrag lektorieren und für Mittwoch fehlt auch der zweite Durchgang!“ Nach acht Jahren endlich mal wieder Ruhe! Herrlich war das, einfach nur herrlich. Diese Ruhe, wirklich sehr still war es … Fast schon unangenehm still, und dann, dann hätte ich doch so gerne mal über dieses eine Thema geschrieben und dieses Buch, das wollte ich doch auch noch … Sie ahnen es?
Ja, manchmal ist ein bisschen Pause vielleicht doch nicht der Anfang vom Ende, manchmal ist es der Anfang eines neuen Anfangs. Willkommen zurück, liebe Blogteamkollegen und Kolleginnen! Willkommen zurück, liebe Leserinnen und Leser. Wir freuen uns auf die nächsten 8 Jahre!
Joan Weng