von Amos Ruwwe
Der Februar ist der Übergang von der dunklen Zeit in das grün werdende Frühjahr. Hier und da strecken schon die Schneeglöckchen ihre Köpfe aus der Erde, überall in den Geschäften stehen Eimer voller Tulpen und Narzissen. An einem der ersten Tage im Februar, es ein sonniger Tag, viel zu warm für den Februar, sehe ich zwei Meisen bei der Hausbesichtigung. Die Nistkästen habe ich alle schon sauber geputzt. Dass die Meisen jetzt, im Februar, schon anfangen mit dem Nestbau, das habe ich noch nicht gesehen. Während ich den Immobilienmarkt in meinem Garten beobachte, klingelt‘s.
Der wöchentliche Kaffeebesuch. Sofort erzähle ich von meinen Meisen. Der Kaffee gurgelt aus der Kaffeemaschine, ein süßes Stückchen kramt die Besucherin aus der Tasche und erzählt mir etwas von Frühlingsgedanken, Paarungszeiten – und überhaupt, jetzt sei doch bald Valentinstag.
„Ja, und? Sehe ich doch überall: Pralinen, Schokolade und alle verkaufen irgendwas, wegen des Valentinstags. Wieso?“
„Genau kann ich dir das auch nicht sagen,“ sagt sie und trinkt Kaffee. „Valentin ist ein Heiliger, und es ist auch so, glaube ich, ein Brauch, um den kommenden Frühling zu begrüßen.“
Zusammen setzen wir uns ans Tablet und schauen bei Wikipedia nach. Eine Tasse Kaffee später haben wir alles gelesen.
„So, jetzt wissen wir das auch alles,“ sage ich.
„Hängen geblieben ist für mich: Paarungszeit und Frühling. Paarungszeit bei deinen Meisen, Frühling im Garten, wenn sich die Leute zum 14. Februar etwas schenken, hat auch das etwas mit Paarungszeit zu tun.“
„Das ist auch gut so. Frühlingsgefühle sind immer gut, nicht nur bei den Meisen. Gut, dass wir schon eine warme Stube haben, keine Wohnung suchen, dann ist das mit den Frühlingsgefühlen viel einfacher.“
Beide sind wir bei Kaffee und Kuchen dann bei Liebesgedichten angekommen – unser Tipp für die Valentinsgrüße!
Ihr Amos Ruwwe