Von Wölfen im Team oder warum ein Blogteam auch ein Rudel ist

Unter Schutz hat man die Wölfe in Deutschland erst 1990 gestellt. Seither kehren sie zurück, langsam, aber unaufhaltbar. 2014/15 hat man insgesamt 31 Wolfsrudel, 8 Wolfspaare und 6 territoriale Einzeltiere nachgewiesen. Nach meinen Recherchen wurde die Region Ruhrgebiet (unter Einheimischen: Pott) in diese Zählung nicht mit einbezogen, so dass ein territorialer Einzelwolf nicht berücksichtigt ist: Der seit 1960 in Mülheim nachgewiesene Wolf P. Schneiderheinze. Dass ihn Wolfshasser und Hetzer noch nicht bemerkt haben, liegt sicher daran, dass er sich von Anfang an als »Wolf im Schafspelz« tarnt. So studierte er Germanistik und Neuere Geschichte, um nicht weiter aufzufallen und schrieb Kurzgeschichten für Kinder, die bei Ravensbuger und Hanser/dtv erschienen. Aufmerksame Beobachter können bei genauem Hinsehen sein wahres Wesen aber sehr wohl erkennen. Zum Beispiel sein Hang zum Rudel.

So gehörte er bereits Ende der 1990er Jahre zur »Besprechungsliste 42er Autoren« – auch »MuLi« (=Mutterliste) genannt, aus der sich 1999 der Verein 42erAutoren e.V. konstituierte. Unser Wolf war schon Moderator dieser sagenumwobenen MuLi und übernahm nach Umstellung auf ein Forum (2005) den BT-Bereich (»BT« = Besprechungstexte). Dort stellt er allsonntäglich einen Text zum gemeinschaftlichen Zerfleischen … Verzeihung, zur Diskussion ein. Aufmerksame Beobachter können ab und an bei der Textvorstellung die Wolfszähne hervorblitzen sehen, auch dann übrigens, wenn er ein außer Rand und Band zu geratenes BT-Rudel mit strengem Knurren wieder zur Räson bringt.

Es ist jedoch nicht wahr, dass er durch die Straßen und Gassen von Mülheim streift und Kinder – bevorzugt rotgekleidete Mädchen – oder ältere Damen ergreift und verschlingt. Er hält sich von derartigem Klientel ausdrücklich fern. So ist er etwa in der Erwachsenenbildung im Nachbarort Duisburg tätig und nicht in einem Kindergarten oder Altenheim.

Dass er sich nun auch dem Blog-Rudel der 42er angeschlossen hat, unterstreicht die zuvor gemachten Ausführungen eindringlich. Vorwitzige Leute, die meinen, er hätte das nur getan, um die Rudelführung nach kurzer Zeit an sich zu reißen, irren sich gewaltig. In einem Wolfsrudel ist es die Wölfin, die das Sagen hat und dieser Platz ist bereits ausreichend von unserer Joan besetzt. Jedenfalls freut sich das ganze Rud… äh … Blogteam über diesen Zugang, der übrigens nur halbfreiwillig war. Wolf P. ist in Krefeld in Ullis Küche in eine kunstvoll ausgelegte Wolfs-Blog-Falle gelaufen. Und wie es aussieht, hat er gar nicht vor, sich aus diesem Team zu befreien.

Erste Beiträge zu fast vergessenen Schriftstellerinnen belegen dies. Weitere Artikel stehen schon in der Warteschleife und werden demnächst veröffentlicht.

Ihr Horst-Dieter Radke

 

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