Wenn Nebel sich wie ein Fluch unter dem blitzenden Deckenventilator kneuelt …

Ich glaube, jeder Autor kennt dieses Gefühl: Nach ein paar Jahren fällt einem ein alter Text in die Hand, hocherfreut beginnt man zu lesen, man liest und liest und stockt und dann geht man an den Kühlschrank und genehmigt sich erstmal einen Gin, aber einen für Erwachsene.

DAS hat man mal geschrieben, teilweise sogar eingereicht, teilweise sogar verlegt bekommen. Was hat man sich nur bei Formulierungen ala von kühlem Mondlicht überhaucht gedacht? Gibt es auch warmes Mondlicht und was sollte nur diese Affinität zum Wörtchen überhaucht, gleich dreimal auf acht Seiten. Überhaupt habe ich es mit Licht, Herbstlicht, Mondlicht, Taglichtbirne … ich darf gar nicht dran denken.

Und glücklich, wer nur über die stümperhafte Wortwahl stolpert – richtig schlimm ist ja manchmal erst die Handlung. Ich schreibe bevorzugt Krimis und vielleicht liegt es an mir, vielleicht ist das Genre einfach nicht anfängerfreundlich, aber mir gelang es mehr als einmal, hölzerne Sterotype durch einen unglaubwürdigen Plot bis zu einer hanebüchenen Auflösung zu holpern. Schlechte Texte schreiben ist also ganz einfach – zumindest, wenn man es nicht vorhat. Aber mit Vorsatz?

Der Villacher Literaturpreis wagt auch dieses Jahr wieder das Spiel mit dem schrecklich Schlechten und kürt den miesesten Text von allen.

Wer sich also entweder für vollkommen talentfrei hält oder einfach Lust am miesen Schreiben hat, kann noch bis 12.05. sein maximal 10 seitiges Machwerk einreichen, Inspiration gibt es unter anderem hier.

 

Viel Spaß beim Schreiben

wünschen Joan Weng & das gesamte Blogteam

 

P.S.: Wer jetzt sagt, dass ich in ein paar Jahren nach der erneuten Lektüre dieses Blogtextes einen Gin brauche, der ist gemein!

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