14.3.15, 3. Messetag – 3. 42er Lesung: „Gentlemen’s Night“

Knicklicht

Nachdem am Nachmittag Susanne Oswald, Ulrike Renk und Amos Ruwwe (unser 42er Märchenerzähler) Kindern Geschichten vorgelesen hatten, luden wir am Abend zur „Gentlemen’s Night“ ins Knicklicht ein. Unsere Vereinsvorsitzende Ulrike Renk führte launig und charmant durch den Lesungsabend und wie gestern war es auch heute ein Abend, der verschiedenste Facetten der Literatur bot: Sex and Crime, Komik und Tragik, Kurzgeschichten und Romanauszüge.

Als erste las Heike Duken ihre Kurzgeschichte ‚Pablomas‘ –  eine Geschichte über zwei sich liebende Männer in Madrid: Pablo und Thomas. Mein Lieblingssatz aus der romantisch-tragischen Kurzgeschichte: „David gab nie auf, er war wie ein Specht.“

Karen Lark verwendet – im Gegensatz zu den anderen Autoren des heutigen Abends – Papier, Füller und Tinte zum Schreiben. Die drei Wörter, die sie Moderatorin Ulli von ihrer Kurzgeschichte ‚Fred‘ vorab verraten hatte, waren „Murmel, Ritual und Schrott“. Von den Murmeln hatte der Protagonist Fred 13 Stück, aber er spielte nicht wirklich damit.

Vor der Pause gab Siegfried König einen Extrakt seines aktuellen Romanprojektes zum Besten: Sein Protagonist, Arthur Allmann, verliert im Laufe der Zeit den Bezug zur Realität. Eine berückend logische Philosophie jagt die nächste, die Story schlingt sich um die drei Schlüsselwörter „Obst, Großmütter und Slip“. Eine höchst amüsante Kombination, wie das Publikum fand. Außerdem stellen wir fest: Superman ist ein Streber, Arthur steht in einem „malerischen Parkverbot“ und nicht zuletzt „Scheiß auf Holger!“

Jörg Lingrön knüpfte mit einer weiteren Episode seines Protagonisten Heiner Bollermann an die letztjährige Lesung an. Bollermann ist sehr schüchtern, sagt sein Schöpfer, „Schreiben fällt ihm leichter als Reden“. Heiner holt sich Tipps von seinem Freund Mike, einem vermeintlichen Frauenkenner, wie er sein erstes Date gestalten soll. Die Geschichte rund um die Begriffe „Heiner, Staubsauger und Minotaurus“ ließ uns herzhaft lachen. Heiner hat definitiv Potenzial – da ist Luft nach oben. Sowohl, was seinen Erfolg bei den Frauen anbelangt, als auch seine Karriere als Protagonist in einem längeren Lingrön-Werk.

Lesung

Als nächstes begleiteten wir Johanna und Martin, die Hauptfiguren aus Dorrit Bartels neuem Romanprojekt auf ihrer Reise nach Prag. „Ausweis, Mitternacht und Zusammenbruch“ waren die drei Wörter, die sie uns mit auf unsere Reise durch den Text an die Hand gegeben hatte. Es wird ein Nach-Wende-Roman werden, und der Satz, der mir am meisten in Erinnerung geblieben ist, war: „Vielleicht bleibt doch etwas.“

Horst-Dieter Radke musste wegen seiner erkrankten Schreibpartnerin Monika Detering leider alleine lesen. Wir hörten ein Stück aus dem neuen Roman der beiden, ‚Eine Insel für immer‘. Auf dieser Insel, Hiddensee, machen dem Berufsfotograf und Aussteiger Krischan zwei Frauen das Leben schwer. Gemäß dem Motto „Wer nach Rezept kocht, ist feige!“ ging es in der Küche ganz schön hoch her; Auberginen, Kartoffeln und Gewürzgläser gerieten in der amourösen Szene der Liebesgeschichte arg ins Wanken.

Als letzte Autorin der „Gentlemen’s Night“ las Ulrike Renk heitere Passagen aus ihrem neuesten Buch, bevor sie mit einer kleinen Aufmerksamkeit für die Vereinskollegen die Lesungsnacht beendete.Alle

Wir sind dann mal weg, den Messetag beenden. After Show Party in der „Grünen Linde“. Bis morgen,

Ihre Claudia Kociucki

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