Die besten Schauer- und Gruselgeschichten schreiben meiner Erfahrung nach immer noch die Engländer. Die Iren sind ihnen nur deshalb unterlegen – wenn auch knapp –, weil ihnen der typisch englische schwarze Humor fehlt. Bram Stoker und Sheridan Le Fanu haben zwar berühmte Werke geschrieben, die nicht kleingeredet werden sollen. Wo aber bitte schön ist in […]
Kategorie: Buchempfehlungen
Joans Versuch eines Weihnachtsgeschenkbuchtipps für Jungs so um die fünfzehn
Früher habe ich hier manchmal über die geschmacklichen Vorlesedispute mit meinem kleinen Neffen geschrieben. Und obwohl mein Neffe inzwischen größer ist als ich und ich ihm auch nicht mehr vorlese, kommen wir geschmacklich – beim Lesen – auf keinen Nenner! Kürzlich fragte ich ihn, was er sich denn zu Weihnachten wünsche, vielleicht was Schönes von […]
Horst-Dieter liest: Chris Priestley, Onkel Montagues Schauergeschichten
Einen Onkel zu haben, der einem Geschichten erzählt, ist keine schlechte Sache auf den ersten Blick. Wenn man auf dem Weg zu ihm aber durch einen Wald muss, in dem merkwürdige Begleiter mit einem gehen, bekommt das Ganze schon einen anderen Anstrich. Noch eigenartiger wird es, wenn klar ist, dass Onkel Montagues Geschichten, so prächtig […]
Jünger oder Remarque?
Es gibt zwei gegensätzliche Arten, den Ersten Weltkrieg literarisch zu bewältigen. Auf der einen Seite steht Ernst Jünger, der in der frühen Erzählung Sturm (1923) vom Schützengrabenkrieg erzählt und wie die Kameraden bei scharf gewürzten Würsten, Frauenbekanntschaften und Schnäpsen ein ganz besonderes „Gefühl“ überkommt:
Joan liest Antti Tuomainen – Die letzten Meter bis zum Friedhof
Seit ich vor einigen Wochen in Nina Georges zauberschönem „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ über eine literarische Apotheke gelesen habe, überlege ich gern, für welche Seelenlage welches Buch geeignet oder gar heilsam sein kann. Und weil ich mir in den letzten Wochen sehr viele sehr schöne Romane über lebenslustige Menschen, gutes Essen und die wahre […]
Joan liest vor … nicht nur zu Pfingsten
„Seeräuber Moses“ und „Leinen los, Seeräuber Moses“ von Kirsten Boie Als Jungsmama tue ich mich im Buchhandel oft schwer: Viele Buchtitel richten sich mehr oder weniger gezielt an Mädchen, oder die Bücher wirken auf mich, als habe im Verlag einer gesagt: „Jungs lesen nicht so gerne, deshalb machen wir ein richtig cooles Cover und eine […]
Amos Ruwwe liest: Ulrike Herrmann – Das Ende des Kapitalismus
„Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden“. Dieser Untertitel beschreibt den Inhalt des Buches besser als der eigentliche Titel. Das Ende des Kapitalismus ist zwar auch der rote Faden, dem Frau Hermann folgt, es geht aber um Wachstum beziehungsweise ums Gesundschrumpfen. Ulrike Hermann stellt die Kriegswirtschaft 1939 […]
Das „Clara Ratzka“ Lesebuch
; Zu ihrer Zeit berühmt, danach vergessen. Dieses Los trifft so manche Schriftsteller, oft zu Recht, so manches Mal aber auch nicht. Eine der Schriftstellerinnen, die meines Erachtens heute zu Unrecht übersehen wird, ist Clara Ratzka.
Zeitgeschichte in der Lyrik (5): Peter Hacks – Venus und Stalin
Nun denken wir mal an nichts und nehmen Anstoß an folgendem Gedicht: Venus und Stalin Sie, ihre Füße badend, trägt kein Kleid,Das zu durchnässen sie vermeiden müßte.Sie zeigt dem All in SommerheiterkeitDen Hintern und die weltberühmten Brüste. Er, nebst noch einer Schreibkraft, prüft, erwägt,Am Saum des Quellbachs hingesteckt, Berichte.Damit sie Zephir nicht von dannen trägt,Benutzt […]
Wie ich mit Tsitsi Dangarembga im Radio war
Zwei Tage nach der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Tsitsi Dangarembga hat das Literaturhaus Köln die Preisträgerin eingeladen, und weil ich gerade in der Nähe bin, lasse ich mir die Gelegenheit nicht entgehen, „die weithin hörbare Stimme Afrikas der Gegenwartsliteratur“ (aus der Begründung für die Vergabe) live zu erleben. Live können auch WDR-3-Hörer […]