Zwei Tage nach der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Tsitsi Dangarembga hat das Literaturhaus Köln die Preisträgerin eingeladen, und weil ich gerade in der Nähe bin, lasse ich mir die Gelegenheit nicht entgehen, „die weithin hörbare Stimme Afrikas der Gegenwartsliteratur“ (aus der Begründung für die Vergabe) live zu erleben. Live können auch WDR-3-Hörer […]
Kategorie: Dorrit Bartel
Dorrit liest: Kerstin Decker – Meine Farm in Afrika
Es liegt sicher in der Natur der Sache, dass ein Buch über Frieda von Bülow (1857-1909) mit einer Szene über Carl Peters beginnt, die große Liebe ihres Lebens. Und doch ließ mich dieser Umstand zunächst ein wenig mit Kerstin Deckers Buch hadern; ich hätte lieber sofort etwas über Frieda erfahren. Es war auch nicht hilfreich, […]
Best of 42er: Früher war mehr Zukunft
Ich liebe Berlin, aber die Gegend um Friedrichstadtpalast, Tacheles und Oranienburger Straße meide ich so gut es geht. Ich glaube, ich bin schlicht zu alt für die hippen Mittzwanziger, die irgendwas mit Medien machen. Oder mit Internet. Kürzlich stellte ich mich dort bei einem Start-up-Unternehmen vor (weil ich gerade auf der Suche nach meinem nächsten […]
Dorrit liest: Was wurde aus Joana McIntyre Varawa?
Im Büchertauschladen bei mir um die Ecke fand ich kürzlich ein Buch aus der Reihe neue frau. Die Älteren werden sich vielleicht erinnern, das war eine Reihe, die zwischen 1977 und 1997 bei rowohlt erschien und Frauen sichtbarer machen sollte. Vor allem ungewöhnliche Frauen. Der Streit um Gleichberechtigung wurde damals anders geführt, und ich sozialisierte […]
Dorrit liest Néhémy Pierre-Dahomey – Die Zurückgekehrten
Die erste Zurückgekehrte des Buches ist Belli. Sie hatte – zusammen mit vierzig anderen – versucht, auf einem Küstensegler von Haiti in die USA zu gelangen und scheiterte. Sie wurde nicht nur heimgeschickt, sondern verlor bei diesem Versuch auch ihren zweitgeborenen Sohn.
Dorrit liest: Bernd Dörries – Der lachende Kontinent
Wie gern würde ich jetzt in Afrika lachen, statt im lockdownbedrohten Berlin zu hocken, in dem ich seit Tagen fast rund um die Uhr das Licht brennen lassen muss. Ich wäre gern in der Sonne und unter den Menschen in Afrika, die – wie ich sie kenne – besser gelaunt sind, weil sie mit den […]
Bücher hören
Als ich kürzlich mit dem Fahrrad zu Hause auf dem Hof ankam, sprach mich ein Nachbar an. Ich deutete auf die Kopfhörer in meinen Ohren und bat ihn mit einer Geste zu warten, bis ich den an den Kopfhörern hängenden MP-3-Player ausgestellt hatte. Freundlich-missbilligend sagte er: „Heavy Metal auf der Straße?“
Berliner Winter
Über Jahreszeiten habe ich nicht viel zu sagen. Ich mag den Frühling, vor allem das frische, zarte Grün der Bäume versetzt mich jedes Jahr aufs Neue ins Staunen. Sommer ist meine liebste Jahreszeit, ich bin draußen, wann immer es geht und beschwere mich nie darüber, dass es zu heiß ist. Und sogar den Herbst, zumindest […]
Dorrit liest: James Baldwin – Beale Street Blues
Tish und Fonny leben in New York, lieben sich und erwarten ein Kind. Ihrer beider Eltern sind mit der Wahl einverstanden, und kürzlich haben sie ein Loft gefunden, in dem sie zusammen wohnen wollen. Ihr Glück könnte vollkommen sein, allerdings gibt es ein Problem: Fonny sitzt im Gefängnis. Zu Unrecht. Doch es wird schwierig das […]
Wie ich einmal fast Hebräisch lernte
Als ich vor über zehn Jahren für eine kleine Berliner Stiftung arbeitete, erhielt ich einmal den Anruf eines Mannes, der mich auf Englisch fragte, ob wir hebräisch miteinander sprechen könnten. Das Fragezeichen am Ende meiner abschlägigen Antwort spüre ich heute noch.
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