Amos’ schönstes Buchgeschenk: Bov Bjerk – Auerhaus

Frieder hat den Weihnachtsbaum auf dem Parkplatz umgenietet. Ratzfatz umgehauen, mit der Axt. Vor der Christmette und das Stromkabel ist dabei auch durchgetrennt worden. Frieden auf Erden, das Dorf tappte im Dunkel, Strom weg. Das war Frieder. Das wusste jeder. Der lachte sich kaputt, und der Dorfsheriff und der Mann vom Bauhof fummelten solange rum, bis es wieder Strom gab.

Der schöne Weihnachtsbaum, gerade war er noch höher als der nächste Hausgiebel da gestanden, lag längs auf dem Marktplatz.

Der Ich–Erzähler, Höppner, kennt Frieder sein ganzes Leben lang. Jetzt besucht er Frieder regelmäßig in der Klapse. Der Selbstmord von Frieder hat nicht geklappt. Ab in die geschlossene Klapse.

Als Frieder als geheilt wieder raus kommt, ziehen Höppner und Frieder zusammen in das Auerhaus, geerbt  von Frieders Opa.  Nach und nach füllt sich das Haus mit Freunden und Freundinnen. Das Lied der Band Madness, Our House, läuft rauf und runter. Alle Fenster auf, alle sitzen im Hof, und die Nachbarn im Dorf hören nur Auerhaus … Jetzt ist es eben das Auerhaus. Dort spielt sich das Leben in allen möglichen Varianten ab. Liebe, Freundschaft, Tod, der gemeinsame Versuch in den Achtzigerjahren, eine eigene Lebensphilosophie zu entwickeln, zu leben.

Eine wunderbare, schöne erzählte Geschichte hat Bov Bjerg mit dem Auerhaus geschrieben. Das Zeitkolorit, die unterschiedlichsten Personen gut beschrieben, das Leben, das Sterben, alles spielt sich im Auerhaus ganz selbstverständlich ab. Ein schönes Weihnachtsgeschenk.

Ihr Amos Ruwwe

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