Gleich wisst ihr, was wir letzten Sommer getan haben

von Claudia Kociucki

Wir befinden uns quasi auf halbem Kalenderweg zwischen dem einen Großevent und dem nächsten: Im letzten Jahr feierten die 42er mit den Putlitzern im Sommer deren 1075. Stadtjubiläum – in diesem Jahr feiert Putlitz mit uns unser 25-jähriges Vereinsjubiläum. 2023 vor Ort dabei und nachhaltig völlig verzaubert vom Putlitzer Feier-Charme: Uli Maier und Claudia Kociucki, die Zwei-Frau-Delegation. Um euch für 2024 in die richtige Feststimmung zu versetzen und euch einen Besuch in der Prignitz am zweiten Juni-Wochenende so richtig schmackhaft zu machen, fassen wir die Geschehnisse vom August kurz zusammen:

Im Pfarrgarten
  • Wir schicken voraus: Als es letzten Juni am gemütlichen Lagerfeuer im Pfarrgarten nach der Preisverleihung hieß, dass ein paar Wochen später das Stadtjubiläum feierlich begangen werden würde, sagten wir völlig spontan und sinnbefreit: „Da simmer dabei!“
  • So kam es dann auch. Claudia reiste mit ihrem Oldtimer-Wohnmobil quer durch die Republik, sammelte die ebenfalls anderweitig quer angereiste Uli in Bremen ein, und auf ging es nach Brandenburg. Fängt auch mit Br an, ist aber ausladender – nicht nur das Wort, auch die Nutzfläche.
  • Apropos Nutzen: Herzwärmend war die Erkenntnis, dass unsere Daseinsberechtigung –auch ohne irgendeine erkennbare sinnhafte Funktion unsererseits – nie angezweifelt wurde. Wir fühlten uns von Anfang an herzlich willkommen und mittendrin statt nur dabei. Danke dafür! *Herz-Emoji*
  • Was wir nicht wussten: Zu Gast in Putlitz macht man Dinge, die man sich daheim nicht annähernd vorstellen kann.
  • Was wir jetzt wissen: „Gastfreundschaft“ braucht die Silbe „Gast“ nicht mehr.
  • Was wir noch wissen: Ein „Bremser“ ist mitnichten ein blutsaugendes, schwarzflügeliges Insekt männlichen Geschlechts. Es ist vielmehr ein 2 PS starker Planwagen, traditionell gelenkt von einem allseits bekannten und begrüßten Herrn mit Hut und temporär bestückt mit semibekannten, dauerwinkenden 42er Vereinsmitgliedern.
Bremser
  • Letztgenanntes Dauerwinken, eine zweistündige Innen- und Außenrotation im Schultergelenk mit erhobener Hand, führt im untrainierten Zustand tendenziell zu Sehnen- und Nervenreizung. Und wir waren so was von gereizt! Reizend, wollte ich sagen: reizend. (Die Queen fordert uns posthum Respekt ab. Memo an uns selbst: Ein Job mit Wink-Automatik wär nix für uns, wir bleiben beim Schreiben.)
  • Als wir die Ehrentribüne passierten, haben wir selbstverständlich ganz besonders doll gewinkt – Ehrensache!
Hoch auf dem Festwagen
  • Der Putlitzer Festumzug hat gefühlt genauso viele Wagen wie der Kölner Straßenkarneval. Mit weniger Kamelle, dafür mit höherer Außentemperatur. So eine Art beifahrende Wagenengel gibt es auch.
Wagenengel auf Putlitzer Art
  • Wenn sich sonst bei der Fahrt oder beim Gang durch den Ort oftmals die Frage aufdrängt: „Wo sind denn alle hin?“, gibt sich die Antwort angesichts einer Festivität von ganz allein: „Hier!“ Die Putlitzer können eine sehr große Masse werden, wenn es ums Feiern geht. Beeindruckend, wie die Vorgärten und Häuser fantasievoll geschmückt waren und wie es sich die Einwohner mit Stühlchen, Schirmchen und Kaltgetränk am Wegesrand gemütlich gemacht hatten, um auf den Festumzug durch den Ort zu warten.
  • Ein Bürgermeister hoch zu Ross, der die Karawane anführt und sogar den Jubel der Bürgerschaft am Wegesrand übertönt, ist eine mächtige Erfahrung.
Bürgermeister hoch zu Ross
Die Ehrentribüne
  • Selbiger Bürgermeister, dem bei seiner Rede später im Festzelt mit Tränen in den Augen vor Rührung die Stimme versagt wegen so viel „Bürger-Ongaschement“, ist eine noch mächtigere Erfahrung. Er ist doch immer wieder für eine Überraschung gut!
  • Übrigens auch auf der Tanzfläche! Wir können überrascht berichten: „Brothers in Arms“, „Tanze Samba mit mir“ und Westernhagens „Willenlos“ können beim Schwof hintereinander weg ohne – okay: fast ohne – Schmerz gespielt und betanzt werden. „Verdammt, ich lieb dich“ mit seinen variierenden Enjambements hat übrigens bei Brandenburger Volksfestivitäten immer noch Hochkonjunktur! Wohingegen „Ich will zurück nach Westerland“ die Hymne in des Ortsvorstehers Jugend war. (O-Ton: „Rauf und runter gesungen, dabei wusste keiner, wo das denn jetze ist.“)
  • Wir 42er wurden in der Festschrift zum Stadtjubiläum zitiert und in der Predigt im Festgottesdienst erwähnt. Wir durften hören, lesen (und vor allem auch an diesem Wochenende live erfahren), dass wir als ein genuiner Teil der reichhaltigen und sehr aktiven Vereinslandschaft im Ort, der Gemeinde und der Region wahrgenommen und verstanden werden. Und das, obwohl wir ja nicht „von innen heraus entstanden sind“, sondern uns – tja, wie formuliert man das am besten? – von außen, also von der Autobahnabfahrt 17, selbst nach Putlitz eingebracht haben. Das hat uns sehr bewegt. 

So, jetzt wisst ihr, was wir letzten Sommer getan haben – und hoffen darauf, was ihr diesen Sommer tun werdet: mit uns in Putlitz „das Silberne“ feiern! In diesem Sinne.

Herzlichst

eure Claudia (mit gewunkenen Grüßen von Uli M.)

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