„Hömma, waisse aigentlich wat wattsab is“, frach ich Jupp, als er mal wieder auf meine Terrasse für en Pilsken zu mich kommt.
„Wattsab, wat soll dat sein? Sacht man doch so, quasi, wenn man mal abwaaten, et nich so eilich haben soll, ne?“
„Dat habe ich mir schon gedacht, dat du vonne modernen Kommunikation kain blassen Schimmer hass.“
„Moderne Kommunikation? Hömma, wat is los? Schon ‘n Pilsken zu viel getrunken? Moderne Kommunikation, Ker, Ker, wat Du alles immer so rumfrachst.“
„Waisse“, sach ich, „gestern war ich bei der Karsunke. Als wa so in Küche lecker am Pilsken trinken sind, kommt dat Bärbel, waisse doch, dem Karsunke saine Tochter, rein. Tach sachtse, setzt sich annen Tisch, knabbert paar Chips ausse Tüte und daddelt auf ihr Smartphone. Jupp, wat ain Smartphone is, waisse schon wa?“
„En Smartphone? Ne, kenn ich nich. Odda mainse die Dinger, wo die Leute mit auffe Strasse am Rumlaufen sind, am Quatschen sind, so für sich alleine?“
„Dat main ich,“ sach ich. „Also, dat Bärbel ist da an daddeln und immer pieptet inne Daddelkiste von der. Dann geht’s mitte Finger über dat Tail, bissken später pieptet wieder. Ährlich, dat gibbet doch nich, immer dat Piepen. Da sach ich zu dat Bärbel: Hömma, wat machse den da überhaupt die ganze Zeit?“
„Wat soll ich schon machen?“ sacht se, „wattsab mit main Freund.“
„Watts ab?“ sach ich. „Dain Freund kannet nich abwarten, oder wat?“
Da verdreht die die Augen und sacht: „Main Freund und ich reden über wattsap.“
„Hömma“, sach ich, „wattsab und dann piept dat bai dain Freund?“
Schon pieptet wieder.
„Ey“, sacht dat Bärbel dann, „ich hab kaine Zeit für sonn Gequacke. Wennse kain Smartphone hass, kennze viellaicht auch nich wattsab“, steht auf, geht ausse Küche raus. Da hat der Karsunke die Augen verdreht und en Schlücksken von Pilsken genommen.
„Waisse Jupp“, hat der Karsunke mir dann zu erklären versucht, „wattsab, dat is ein moderner Kommunikationsdienst auf son Dingsda, äh, Smartphone. Unser Bärbel macht nur noch wattsab, die redet nich mehr mitten Vadder. Nich weil wa Ärger haben, miteinander, ne, immer pieptet.“
„Ja ährlich“, sacht der Jupp, „wennet immer piept, dat wär nix für mich. Auch nich auffe Terrasse, oder inne Küche und überhaupt. Is schon mal gut, dat du und ich kein Smartphone ham. Wennet andauert gezz hier piepen tät! Ne, ne, moderner Kommunikationsdienst! Blaib mich wech damit.“
Jupp schüttelt sain Kopp, trinkt en Schlücksken, stellt dat Pilsken auffen Terrassentisch, sacht: „Waisse, dat ganze neumodische Gedöns is manchma ja auch richtig gut, so für dat Leben. Auto, Waschmaschine, Fernseh, allet gut. Abber mitnander, nur noch über sonne Daddelkiste, mit wattsab? Ne, da bin ich doch froh, dat et hier nich piepen tut und wir wie immer unser Pilsken ham und unsere Ruhe.“
„Jau“, sach ich, „da sachse wat. Un wattsab, aines Tages tun se noch vergessen, wie se richtig miteinander reden können. Wenn dann ma sonnen Kommunikationsdienst ausfällt, vielleicht überall Stromausfall is, oder bisken Weltuntergang, wat dann? Wahrscheinlich waiß dann kainer mehr, watta da machen soll. Dann können se wahrscheinlich nich mal mehr Guten Tach sagen, so im richtigen Leben.“ „Watten wa’s ab“, sacht Jupp und stellt neue Pilsken auf den Gartentisch.