Lassen Sie es sich schmecken!

Wenn man Joseph Roth liest, dann kriegt man Hunger – seitenlang werden da Marillenknödel, knusprige Sonntagsbraten, Topfenstrudel und vor allem dicke, sämige, fettglänzende Soßen beschrieben. Meine persönliche Theorie ist, dass Joseph Roth beim Schreiben ziemlich oft selbst Hunger hatte. Vermutlich hatte er nicht nur beim Schreiben Hunger, aber da merkt man es sehr deutlich, und auch andere Autoren beschreiben einen Zusammenhang zwischen vollem Blatt und vollem Bauch.

Evelyn Waugh zum Beispiel. Der klagte später, „Wiedersehen mit Brideshead“ wäre ihm an der Adjektivfront etwas üppig geraten, was schlicht daran läge, dass ihm eigentlich während des ganzen Buches kriegsbedingt der Magen knurrte. Warum hungrige Autoren mehr Adjektive brauchen als satte, leuchtet mir persönlich zwar nicht ein, aber dennoch widmen wir solchen und ähnlichen Phänomen die kommende Sonntagserie, deren Thema da lautet: Autoren und Kochen.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen

Joan Weng und das gesamte Blogteam

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