Warum das „Ulcus Molle Info“ nicht über Geschlechtskrankheiten informierte

Es gibt sie noch, die Literaturzeitschriften, gedruckt und zum in die Hand nehmen. Sie sind nicht mehr spiritusvervielfältigt mit (auch geruchsmäßig) revolutionärem Hauch, nicht mehr in der kaum übersehbaren Vielzahl wie in den 1970er- bis 1990er-Jahren zu haben – damals in der Vor-Internetzeit im „Ulcus Molle Info“ von Biby Wintjes grandios überschaubar gemacht –, nicht mehr für Jede und Jeden das Veröffentlichungsforum, denn man wählt aus, penibler als zuvor. Aber einige haben sich aus diesen alten Zeiten herübergerettet, etwa die „Horen“, die „Akzente“ oder „Am Erker“. Andere wurden wiederbelebt, neue kamen hinzu. Zu schade wäre es, wenn die Kultur solcher Zeitschriften verschwinden würde. Trotz Internet und E-Book haben sie noch eine Aufgabe und sei es die, sie nach dem Lesen ohne rechtliche Probleme an andere weitergeben zu dürfen. Auch liest sich eine Literaturzeitschrift auf einem stillen Örtchen schon deshalb gut, weil das Papier so schön knistert. Bringen Sie das erstmal Ihrem E-Book-Reader bei. Deshalb stellen wir Ihnen in dieser Reihe Literaturzeitschriften vor, die noch zu haben und vor allem lesenswert sind.

Ihr Horst-Dieter Radke

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