Leserunde bei lovelybooks – Klappe, die erste

Kennen Sie lovelybooks ? Angeblich die größte deutsche Lesercommunity.

Ich kenne die Plattform, war dort bisher nie aktiv. Ist mir zu unübersichtlich. Echt jetzt.
Mein Verlag schrieb mir: LovelyBooks ist die größte deutschsprachige Plattform (knapp 400.000 Visits im Monat, 7.100 Facebook-Fans, 3.400 Twitter Followers). Die User, oft Blogger, sind meist sehr gut vernetzt und veröffentlichen ihre Rezensionen nicht nur bei LovelyBooks sondern auch auf Blogs und div. Online-Händlern.
WOW.
So viele Zahlen. Beeindruckend.
Und dann: Könnten Sie sich vorstellen, eine Leserunde bei LovelyBooks zu veranstalten? Ich denke, »IHR BUCH« wäre bestens für eine Leserunde geeignet.
Und ich so: WAHNSINN.
400.000 Visits, 7.100 Facebook-Fans. User, Blogger. Leser, Rezensenten.
Unglaublich. Und ich mittendrin. Klar, mach ich. Äh … mach ich? Wie denn? Wie geht das denn?

Verlag: Für die Leserunde würden wir – je nachdem wie viel Zeit Sie aufwenden möchten/ können – bis zu 25 Verlosungsexemplare zur Verfügung stellen.

Ah. Zeit = Exemplare. Okay. Je mehr die zu Verfügung stellen, desto mehr Zeit muss investieren. Wie viel Zeit wäre das denn bei 25 Büchern?

Verlag: So etwa eine Stunde pro Tag. Circa. Vielleicht weniger, je nachdem, wie viele wirklich mitmachen.

Ah, okay.

Fast.

Hä? Wie viele mitmachen? Es gibt doch 25 Bücher. Frei. Dann machen doch 25 mit. Nein, es gibt Bücherabstauber, es gibt Leute, die sich für JEDE Leserunde bewerben und NIE mitmachen.

Es gibt aber wohl auch andere. Leute, die Interesse haben, die mitlesen wollen – das kenne ich von anderen Plattformen. Von den büchereulen und leserunden.Da habe ich schon mal Leserunden mitgemacht und fand das für mich als Autor sehr informativ. Meine Romane wurden gelesen und wirklich durchgekaut. Das war zum Teil auch echt anstrengend.

Und jetzt kommt lovelybooks. LovelyBooks – das klingt ein wenig nach Schmetterlingen und Herzchen, nach rosa Hintergrund und ganz vielen Frauen, die Bücher lieben. Da habe ich sicher irgendwie Vorurteile.

Es klingt nach „My little pony“ und Seifenblasen. Bringt eine Leserunde dort etwas? Wirklich?

Ich bin neugierig und mache mit. Immerhin spendet der Verlag 25 Bücher. Im Handel kostet ein Buch knapp 13 €. Immerhin.

Also los. Ich wage das Abenteuer und sage zu. Der Verlag richtet die Seite ein, gibt die Vorgaben. Ich darf das Buch vorstellen. Bitte schnell, eine Leserunde startet am Anfang der Woche. Okay.

Dienstags geht der Beitrag online. Und ab jetzt läuft der Countdown. Sieben Tage lang. Wird sich überhaupt wer bewerben? Ich kenne niemanden bei Lovelybooks. Keinen in der Community.

Vielleicht doch, aber ich erkenne es einfach nicht, denn alle haben Nicknames. Da gibt es Ilovebooks genauso wie 321567, Grinch oder Gnom. Da gibt es Hateme genauso wie Loveme als Nickname.

Ich heiße, so wie ich heiße – Ulrike Renk. Und fühle mich damit gegenüber den anderen ein wenig nackt. Aber ich will ja auch mein Buch promoten. Dafür kann man sich ja auch ein wenig ausziehen. Nicht ganz, das würde eher peinlich  😀

Es geht also los.

Dienstagmorgen: Die Lesung ist eingerichtet, hier sind Ihre Zugangsdaten -> Mail vom Verlag.

Ab jetzt ist es mein Baby. Los geht es.

Neben BEWERBUNGEN gibt es auch noch den Thread: PLAUDERECKE/ FRAGEN AN DIE AUTORIN.

Spannend. Was werden die mich denn fragen? Die Fragen, die mir auch bei Lesungen gestellt werden?

Bei Lesungen frage ich aber immer erst nachher, ob jemand noch etwas wissen will und das Thema ist jetzt schon da. Die Meisten haben das Buch ja noch gar nicht gelesen.

Die Meisten. Zwei melden sich – sie haben das Buch schon, finden es toll und würden mitmachen. Haaaaaach. Super.

Werde ich 25 potentielle Leser finden? Die das Buch haben wollen? Die interessiert sind?

Die Woche läuft ab. Ich gebe mir Mühe und beantworte alle Fragen.

Nein, ich war noch nie in Australien.

Ja, die Geschichte ist wahr.

Sie wurde mir geschenkt.

Und dann passiert das, was mir immer passiert. Ich gerate ins Schwafeln. Ich erzähle. Ich erkläre. Ich berichte darüber, wie ich an diese Geschichte gekommen bin.

Die Woche läuft ab – und vielleicht liegt es am Titel oder am Cover – das sind Fragen, die der Verlag gestellt hat. Vielleicht habe ich Glück, vielleicht ist das immer so auf LovelyBooks – ich weiß es nicht, ich mach zum ersten Mal eine Leserunde dort – über achtzig haben sich für ein Leseexemplar beworben und die Losfee muss auslosen. WOW.

Über achtzig – der Verlag ist zufrieden und ich bin immer noch skeptisch.

25 davon werden ausgewählt – und dann startet nächste Woche die Leserunde. Werden alle das geschenkte Buch lesen und dazu Fragen stellen?

Für mich als Autorin ist es eine Chance. Ich kann sehen, was ich falsch gemacht habe. Aber auch, was ich richtig gemacht habe.

Ich kann sehen, wie meine Worte wirken,

Falls die Gewinner mehr schreiben als: Das gefällt mir. Oder: Das Gefällt mir nicht.

Ich würde mir einen regen Austausch wünschen und werde an gleicher Stelle wieder berichten.

Ihre Ulrike Renk

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