Suche zwei Passagen einer von dir geschriebenen Geschichte aus. Eine sollte das Innenleben einer Figur oder eine Beschreibung enthalten; die andere Handlung, am besten so richtige Action. Die Passagen sollten über mindestens vier Sätze gehen. Wenn derlei in deinen Texten nicht vorkommt, dann schreibe sie einfach jetzt!
1. Zähle die Wörter in jedem Satz. Am besten schreibst du die Wortanzahl gleich mit Bleistift daneben, dann hast du eine gute Übersicht. Sind deine Sätze in etwa gleich lang? Wie viele Wörter enthält der längste Satz? Wie viele der kürzeste?
2. Jetzt löse beide Passagen auf, sodass sie jeweils aus einem einzigen Satz bestehen. Schreibe alles um, lass dir etwas einfallen, das geht! Kümmere dich nicht darum, ob dir das Ergebnis gefällt oder nicht, es ist nur ein Experiment.
3. Wenn du auf diese Weise alles zu einem einzigen Satz verschmolzen hast, vergleiche es mit der ursprünglichen Version. Wie haben sich Rhythmus und Tempo verändert? Welche Stellen sind besser geworden, welche schlechter? Woran liegt das?
4. Erstelle eine dritte und letzte Version, in der du die besten Stellen aus beiden Fassungen zusammenfügst. Was genau hat die Verbesserungen bewirkt? Haben die Sätze immer noch in etwa die gleiche Wortanzahl? Wie lang ist nun der längste Satz? Wie lang der kürzeste?
Ziel dieser Aufgabe: Variation im Rhythmus als Instrument entdecken, um abwechslungsreicher und lebendiger zu schreiben.
Die Aufgabe stellte: Christoph Junghölter