Fanfaren, Federvieh und Freiherren

Ein Gastbeitrag von Dorit David:

Die ersten siebzig Minuten war ich happy, aber als mir klar wurde, dass der 3. Platz nicht an mich gehen würde, bekam ich unverhofft Stress und dachte: „Mist, wenn du jetzt „bloß“ auf dem zweiten bist, dann …“

Aber „Mist“ war voriges Jahr, Dortmund hat´s auch nicht geschafft und ich wurde Zweite.

Nachdem ich meinen alten Schachtelteufel „Ehrgeiz“ binnen weniger Sekunden geknebelt, gefesselt und mundtot gemacht hatte (ist ja auch nicht repräsentabel: so ein zerfressenes Wesen auf einer so runden Preisverleihung!) drückte mir Cordula auch schon das Wappentier mit den handsignierten Füßen, sowie das kleine Schwarze (rechteckige, digitale!) in die Hand.

Danach strahlte ich. Wir standen zu fünft im Beifall. Die SchülerInnen saßen wieder auf ihren Bänken. Sie hatten ihr Bestes gegeben.

Angesichts der akustischen Stolpersteine, die eine Kirche naturgegeben mit sich schleppt, gekoppelt an den Hall des Mikros, welches jedoch ebenfalls unentbehrlich ist, verdient die Leseleistung der jungen Menschen eine doppelte Anerkennung.

Hervorheben möchte ich den großen, dunkelhaarigen Vorleser, dessen Namen ich vergessen habe. Der junge Mann beeindruckte mich durch das Einssein, mit dem Text von Laila Mahfouzs, durch seine Ruhe und seine stimmliche Präsenz.

Abgesehen von dem oben beschriebenen Doppeleffekt (nicht Dopplererfekt) war der Putlitzer(nicht der Purlitzer) Preisausscheid auch dieses Jahr wieder eine sehr spezielle, witzige und vor allem eine liebevolle Angelegenheit, die nur zustande kommt, weil Unmengen an Menschen dafür sorgen, dass sie so wird, wie sie ist.

Ohne einen Preis dafür zu erhalten.

Vielen, Vielen Dank!

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