Aphorismen schreiben (3)

Aphorismen stellen einen einzigen Gedanken in einem Satz oder wenigen Sätzen dar. Dieser Gedanke kann philosophischen Tiefgang haben, eine Lebensweisheit enthalten oder einen Widerspruch aufzeigen. Im letzteren ist er dem Koan aus dem japanischen Zen-Buddhismus verwandt. Obwohl der Aphorismus bis auf die alten griechischen Philosophen zurückgeführt werden kann – Heraklit gilt als der erste Aphoristiker – ist diese Literaturform doch erst als solche im 20. Jahrhundert populär geworden. Es ist müßig, hier eine lange Liste bekannter Persönlichkeiten aufzuführen, die Aphorismen verfasst haben. Interessanter ist es, im Deutschsprachigen Aphorismen-Archiv zu stöbern.

Die Zeit scheint auch reif zu sein für eine neue Flut von Aphorismen. Der SPIEGEL erkannte bereits, dass Twitter das optimale Medium für Aphorismen ist. Und spekuliert gleich, ob nicht das Genre sein eigenes Medium erfunden habe. Besser aber, als jetzt alle möglichen Twitter-Tweeds auf Aphorismen abzusuchen, ist es, Autoren zu suchen, die solche schreiben. Manch eine oder manch einer habenetwas zur Technik des Aphorismenschreibens zu sagen. Etwa Christa Schyboll. Wolf Schneider, der Deutschpapst für angehende Journalisten, hinterfragt Aphorismen.

Jetzt will ich Sie nicht weiter vom Schreiben abhalten. Bis zum nächsten Beitrag

Ihr Horst-Dieter Radke

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