Was man von hier aus sehen kann

von Amos Ruwwe

Die Putlitztage der 42er Autoren begannen mit der Scheuenlesung am Freitag. Neun 42er Autoren und Autorinnen lasen entweder aus ihren neuen Büchern vor oder gaben Kurzgeschichten beziehungsweise Lyrik oder Spoken Word zum Besten. Claudia Kociucki begrüßte alle, zum Auftakt schaute sie etwas zurück, genauer gesagt 1075 Jahre, denn Putlitz feiert im August sein Stadtfest .  

Claudia führte durch die Scheunenlesung

Vor rappelvoller Scheune ging es dann los mit den Lesungen: über einen  historischen Roman, Jugendliebe und andere Komplikationen bis hin zum Dialogversuch mit einem Dosenöffner erstreckte sich die Bandbreite. Gegen 22 Uhr war die Lesezeit vorbei.  Gehen? Nö!

Hier noch ein Schwätzchen, da noch ein Buchkauf, immer ein Glas Wein, ein Bier oder einen Soft Drink in der Hand, so konnten wir den Abend ausklingen lassen.

Der nächste Tag: Wieder blauer Himmel über Putlitz. Der Fanfarenzug wartete am Samstag im Schatten der Kirche. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von uns bei der Scheune abgeholt. Gemeinsam gingen wir dem Fanfarenzug entgegen. Der blies uns dann auch gerne einige Stückchen, bevor wir zur Preisverleihung in die Kirche gingen. Draußen war es heiß, da war es ja gut, dass wir, die 42er aus unseren Heimatregionen jeweils zwei Flaschen Bier mitgebracht hatten.

Joan Weng und Sven Buchsteiner gaben erst einmal einen aus und  verteilten die Flaschen auf die Ehrengäste, die engagierten Putlitzer, die unsere Preisverteilung jedes Jahr wunderbar unterstützen. Die Musik kam auch diesmal wieder von jungen Musikern aus Putlitz, dem Ensemble zero, dann ging es richtig los. Sechs Beiträge wurden, wie immer, von Schülerinnen und Schüler vorgelesen. Das Thema des Schreibwettbewerbs der 42er für das Jahr 2023 war: „scheinbar.“ Wir hörten wunderbare Geschichten: von einem Gutsbesitzer, der seine Erben vergraulte, einer Sau, die ins Internet wollte, einem nackten Schachspieler, einer alten Dame, die in der eigenen Vergangenheit lebt, einem Handtuch in Kairo und letzlich einem Enkeltrick, der erfolglos geblieben war.

Sven bei der Übergabe der Gans

Zwischen den Lesebeiträgen gab es jeweils die besagten Musikeinlagen – speziell auf die Textbeiträge zugeschnitten. Herausragend war die Musik für den Beitrag über die Internetsau. Das Publikum verlangte Zugabe, beziehungsweise eine Wiederholung.  Na klar, wurde sofort gemacht, und wieder grunzte eine Sau durch die Kirche. Die Preisträgerinnen und -träger bekamen ihre Gänse überreiccht, und die 18te Preisverleihung wurde beendet mit der Einladung an alle, zur Pfarrscheune zu kommen – zu Spargelsuppe und Schnittchen, Wein, Sprudel und Bier. Als es dunkel wurde, kühlte es auch ab, aber es war schön warm am Lagerfeuer im Pfarrgarten.

Für das nächste Jahr wird wieder ein Schreibwettbewerb der 42er ausgeschrieben. Wann? Schauen Sie auf unsere Webseite, https://42er-autoren.de/. Vielleicht bekommen Sie dann 2024 den begehrten Putlitzer Preis von uns verliehen. Eine Reise nach Putlitz zur Preisverleihung ist immer ein besonderes Vergnügen. Wir, die 42er, würden Sie gerne dort begrüßen.  Seien Sie kreativ!

copyright sämtlicher Bilder bei J.Lingrön

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