Worauf warten Sie?

Es gibt im Leben viele unterschätzte Gefahren!

Nur ein Beispiel: Ich darf mir gar nicht vorstellen, wie viele fünfjährige Knaben allein in Deutschland Nacht für Nacht  nur durch die eigene Wachsamkeit dem drohenden Hungertod entgehen. Ich habe mir sagen lassen, es soll bösartige Tanten geben, die sich weigern, einzusehen, dass kleine Jungen nach dem Abendessen und dem Gutenachtkeks noch immer von einem bestialischen, einem nagenden Hunger gequält werden!

Dieser Hunger hindert sie aufs Teuflischste am Einschlafen!

Das Gemeine an dieser besonderen Form des Hungers ist aber, dass er nur durch Gabe eines weiteren Schokokekses gestillt werden kann – Apfelschnitzchen oder (schlimmer noch) belegte Brote helfen da gar nichts! Man könnte es eventuell einmal mit Milkaschokolade versuchen – aber niemals, wirklich niemals darf man den so gefolterten Magen mit Trauben zu füllen versuchen. Das zarte Knabenmägelchen würde auf der Stelle explodieren. Überhaupt sind die Gefahren von Trauben (besonders die gemeinen, bitteren, die mit den fiesen Kernen) für fünfjährige Knaben weitgehend unerforscht und werden wohl gemeinhin unterschätzt – und damit wären wir beim Thema: Es gibt nämlich auch überschätzte Gefahren. Beispielweise die Teilnahme an Schreibwettbewerben!

Es gibt soooooo viele! Sehen Sie mal, hier  oder hier und alles, was Sie tun müssen, ist einen Text einreichen! Nach Möglichkeit einen Guten.

Worauf warten Sie also noch?

Haben Sie Angst vor der gefürchteten Normseite? Der Formatierung? Na, dann sehen Sie mal hier nach und hier und hier und hier und hier!

Haben Sie Angst davor, das Thema zu verfehlen? Glaube Sie mir, bei einem Thema wie „Rosa ist das Grau der Optimisten“ (Würth Preis 2012) verfehlen 99% der Teilnehmer das Selbige, Sie befinden sich demnach zumindest in guter Gesellschaft.

Haben Sie Angst vor der Absage? Müssen Sie nicht, ich habe noch nie erlebt, dass da stand: „Gerade Ihr Text, Frau Weng, ist uns als ganz besonders schlecht aufgefallen. Grauenhaft, die Jury hat drei Tage lang nur gekotzt. Sie sind vollkommen talentfrei. Suchen Sie sich ein anderes Hobby, häkeln Sie! Oder versuchen Sie es mit Makramee – nur bitte, bitte hören Sie auf, Kurzgeschichten zu schreiben. Bitte! Wir flehen Sie an!“

Also los, nehmen Sie einen Text aus der Schublade, überarbeiten Sie ihn – das schadet nie 😉 – und dann ab die Post! Sie können nur gewinnen. Ruhm, Ehre, Bücherpakete, ein bisschen aufpoliertes Selbstbewusstsein. Und im Gegensatz zum Fall mit den Trauben in den Mägen fünfjähriger Knaben, verspreche ich Ihnen, es wird keine Explosionen geben. Es wäre zumindest das erste Mal.

Ihre Joan Weng

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