Recherche ist wichtig, auch bei belletristischen Texten, soweit wir uns nicht der phantastischen Literatur verschrieben haben. Da ist alles möglich. Beim Kriminalroman zum Beispiel, da sollten Fakten und Umstände schon stimmen. Sich mit jedem Detail zu beschäftigen kann aber auch tödlich enden.
Hans Gruhl (1921–1966), promovierter Mediziner, schrieb neben seiner Tätigkeit als Kinderarzt und Röntgenfacharzt auch Unterhaltungs-, Kriminalromane und Drehbücher (z. B. für „Heute kündigt mir mein Mann“ mit Gerd Fröbe und Hilde Krahl). Einige seiner Kriminalromane wurden auch wiederholt als Hörspiel im Rundfunk gesendet.
Bei der Recherche zu seinem letzten Roman übertrieb er es allerdings ein wenig mit der Recherche. Um zu wissen, was für ein Gefühl es ist, wenn man sich eine Pistole an den Kopf hält und abdrückt, entleerte er das Magazin seiner Pistole. Er übersah aber, dass bereits eine Patrone im Lauf der Waffe steckte.
Was soll man sagen – diesen Roman hat Hans Gruhl (Pseudonym: Hans Braams) nicht mehr veröffentlicht.
Ihr
Horst-Dieter Radke
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